Strache & Kneissl empfangen israelischen, rechten Abgeordneten

Yehuda Glick
Yehuda Glick. Rechter Rabbiner von Likud sucht in Wien die Nähe zur FPÖ.

Als ersten Gast aus Israel empfängt Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) am 13. Februar den Politiker und orthodoxen jüdischen Rabbiner Jehuda Glick. Er ist Abgeordneter der rechtskonservativen Regierungspartei Likud und gehört dem äußerst rechten Flügel der Partei an. Glick hat nach Angaben des jüdischen FPÖ-Abeordneten David Lasar selbst um den Termin bei Strache und Außenministerin Karin Kneissl ersucht.

Israels Tageszeitung Haaretz berichtete bereits am 2. Februar, dass Glick den "österreichischen Führer der Partei mit Nazi-Wurzeln" treffen werde. Gegenüber Haaretz sagte Glick, dass er von Strache und Kneissl eingeladen wurde. Der FPÖ-Chef kennt Glick. Der Likud-Politiker war mit einer Gruppe am 21. Juni 2017 bei Strache in Wien. "Was für ein herzlicher und überaus wichtiger Termin", postete der FPÖ-Chef damals auf Facebook. Zuletzt war Strache 2016 in Israel. Lasar knüpft für die FPÖ sämtliche Kontakte. Geht es nach Informationen von Freiheitlichen, soll der Besuch von Glick "zur Normalisierung der israelischen Beziehungen zur FPÖ beitragen".

Die offizielle Politik der Regierung Israels ist allerdings eine andere. Seit dem Antritt der neuen türkis-blauen Koalition unterhält die Regierung von Premier Benjamin Netanjahu keine offiziellen Kontakte zur FPÖ und zu FPÖ-Ministern. Glick ist in Israel umstritten. Der Vater von 14 Kindern (davon vier leibliche) lebt in einer Siedlung. Zuletzt attackierte er die "MeToo"-Kampagne und bezeichnet sich selbst als "Aktivist" und "Fremdenführer". Seit Jahren kämpft er für einen freien Zugang der Juden zum Tempelberg, was Muslime empört. 2014 wurde Glick von einem Palästinenser auf offener Straße angeschossen und schwer verletzt.

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