Strache an Erdogan-Anhänger: "Kehren Sie zurück"

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache
In einem ironisch und zynisch formulierten Facebook-Brief schrieb der FPÖ-Chef: Der österreichische Pass "stinkt nach Köter"

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat in der Debatte um illegale türkische Staatsbürgerschaften die hier lebenden Erdogan-Anhänger aufgefordert, Österreich zu verlassen. "Tun Sie also sich und Ihrem Präsidenten einen Gefallen, und kehren Sie in ihr Land zurück", postete der Oppositionspolitiker am Montag auf Facebook einen zynischen Beitrag - 786 Wörter lang.

Er, so Strache an die Sympathisanten des türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan, beobachte "schon seit Längerem mit Sorge und Mitgefühl, wie unglücklich und unverstanden Sie sich bei uns fühlen". Strache: "Ich verstehe Sie ja: Sie fühlen sich bei uns von einer Geisteshaltung und einer Kultur bedrängt, die Sie nicht gutheißen. Sie dürfen hier ihre Töchter nicht in minderjährigem Alter verheiraten (...). Wenn diese sich von einem Mann entehren lässt, bringt sie unverzeihliche Schande über die ganze Familie, und Vater oder Bruder müssen das, naja, sie wissen schon. Die müssen das wieder ausbügeln. Aber das ist bei uns leider verboten."

Pass "stinkt nach Köter"

Am Ende des Postings empfahl Strache den Rückkehrern, ihre österreichischen oder deutschen Pässe abzugeben. "Dieser Pass steht für die Demokratie, Redefreiheit, Pressefreiheit, die Gleichheit der Geschlechter und andere Perversionen. Er ist bäh und stinkt nach Köter." Strache postete im Namen der "Mehrheit der Bürger in Österreich und Europa".

Gratulation an Le Pen

Strache gratulierte am Montag auf Facebook auch seiner "politischen Partnerin" Marine Le Pen zum Einzug in die Stichwahl bei den französischen Präsidentschaftswahlen. Strache schrieb von einem "historischen Erfolg". Dennoch sei er sicher, dass Macron als Sieger aus der Stichwahl gehen wird. "Alle etablierten französischen Systemparteien werden sich für Macron aussprechen und eine Wahlempfehlung abgeben", prognostizierte Strache und zieht dabei Parallelen zur österreichischen Bundespräsidentenwahl. "Es wäre daher ein politisches Wunder, würde Marine Le Pen trotzdem die kommende Stichwahl gewinnen", schrieb Strache.

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