SPÖ und ÖVP wollen über Griss-Kandidatur beraten

Irmgard Griss
ÖVP: Entscheiden "zu gegebenem Zeitpunkt".

Eile ist noch keine geboten: Voraussichtlich im April 2016 werden die Österreicher den nächsten Bundespräsidenten wählen. Aber könnte es dann erstmals eine Bundespräsidentin werden?

Irmgard Griss, untadelige Höchstrichterin im Ruhestand, erntete 2014 breite Anerkennung in der Bevölkerung als Vorsitzende der Hypo-Expertenkommission, weil sie Verantwortung und schwerste Fehler in der Abwicklung des Milliarden-Desasters ohne Rücksicht auf politischen Schaden aufzeigte.

Rasch wurden danach Stimmen laut, die Griss für höhere Weihen im Staat vorschlugen. Sie selbst tat das immer als utopisch ab. Doch das beharrliche Fragen stimmt sie offenbar langsam um: Sollte sie tatsächlich von SPÖ und ÖVP als Kandidatin nominiert werden, wäre das zwar das "achte Weltwunder", aber dann würde sie sich eine Kandidatur schon überlegen, sagte sie zur Krone.

Wichtig zu wissen ist dabei, dass Griss als einer der wenigen zugetraut wird, auch gegen den möglichen Grün-Kandidaten Alexander Van der Bellen im Wahlkampf reüssieren zu können.

Offiziell halten sich die Chefs in den Parteizentralen deshalb noch bedeckt: "Über eine Kandidatur werden wir zu gegebenem Zeitpunkt parteiintern entscheiden", sagte VP-General Gernot Blümel am Sonntag. Und SP-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos lässt ausrichten, dass er grundsätzlich einen eigenen Kandidaten präferiere. Entschieden werde das aber vom Parteivorstand.

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