TV-Runde: "Bei jeder anderen Partei wäre das ein Riesenskandal"

TV-Runde: "Bei jeder anderen Partei wäre das ein Riesenskandal"
Im Wahlkampf-Endspurt trafen die Spitzenkandidaten aufeinander. Übertragen wurde die Konfrontation auf Puls4, ATV und Servus TV.

Es war bereits die fünfte Elefantenrunde dieses Wahlkampfs - und es war die aktivste bisher. Inhaltlich neues gab es zwar wie üblich nicht, dafür kamen Freunde der Polemik bei der von ATV, PULS 4 und Servus TV gemeinsam veranstalteten Sendung nicht zu kurz.

Aktuell wurde es nur kurz, nämlich als es darum ging, was FPÖ-Chef Norbert Hofer zu den am Sonntag bekannt gewordenen häufigeren Kontakten zwischen Identitären-Chef Martin Sellner und dem ehemaligen Kabinettschef von Ex-Innenminister Herbert Kickl (FPÖ), Reinhard Teufel, sagt. "Man darf sich mit Mördern unterhalten, mit Politikern unterhalten, aber mit einer bestimmten Person nicht?", konnte der freiheitliche Spitzenkandidat hier nichts Verwerfliches erkennen, auch wenn er bekannte, die Identitären nicht zu unterstützen.

An sich hatten sich PULS mit Corinna Milborn, ATV mit Meinrad Knapp und Servus mit Michael Fleischhacker nicht nur die Sendezeit sondern auch die Themen aufgeteilt. Begonnen wurde mit Korruption und Transparenz, wo es gleich jeder gegen jeden herging.

So prangerte JETZT-Spitzenkandidat Peter Pilz an, dass die NEOS mit den "fördernden Mitgliedern" eine Umgehungskonstruktion gestaltet hätten, um sich weiter sponsern zu lassen. NEOS-Obfrau Beate Meinl-Reisinger wiederum warf Hofer und SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner vor, den Rechnungshof ein Stück weit zu diskreditieren, weil man ihn nicht die Parteifinanzen kontrollieren lassen wolle. Rendi-Wagner ließ dies freilich offen und will einen Weisenrat eine gute Lösung finden lassen, Hofer setzt auf ein neues Gremium, das nicht politisch besetzt ist.

Altkanzler Sebastian Kurz hatte sich wieder einmal zu verteidigen, dass die ÖVP die Wahlkampfkosten-Grenze beim letzten Mal überschritten hat und beteuerte, dass das nicht der Plan gewesen sei. Besonders hatten es dem VP-Chef bei dem Thema die Grünen angetan, erstens, indem er darauf hinwies, dass der größte Spendennehmer in einem Wahlkampf jemals deren früherer Bundessprecher Alexander Van der Bellen bei der Hofburg-Wahl gewesen sei und zweitens, indem er - wie auch Meinl-Reisinger - auf die Ermittlungen rund um den ehemaligen Grün-Politiker Christoph Chorherr einging: "Bei jeder anderen Partei wäre das ein Riesenskandal."

"Heizen Sie mit Eurofightern?"

Dass sich alle Parteien für ein Transparenzgesetz aussprachen, kostete vor allem Pilz und Grünen-Bundessprecher Werner Kogler nur ein Lachen. Kurz wollte es gleich kommende Woche im Nationalrat beschließen lassen, was sich freilich zeitlich gar nicht mehr ausginge.

Beim Thema Nummer zwei, dem Klima, langte dann Kogler zu, nämlich als Kurz sinngemäß meinte, er halte ein Verbot der Airpower ebenso für übertrieben, wie wenn man das Heizen im Winter verbieten würde. "Heizen sie mit Eurofightern?", spottete der Steirer Kogler, der aber überraschenderweise nichts gegen die Airpower hat, nur gegen die öffentlichen Subventionen dafür. Pilz und Rendi-Wagner stellten die Flugshow wegen des CO2-Ausstoßes hingegen in Frage, Hobbyflieger Hofer ist wenig überraschend dagegen ein Fan.

Teil drei der "Elefantenrunde" drehte sich hauptsächlich um die Flüchtlingspolitik, was speziell Meinl-Reisinger missfiel, die nur das Geschäft von Türkis und Blau erfüllt sah, wenn man darüber, aber nicht über Bildung, Wirtschaft und Integration spreche. Mit allen einig war sie sich aber dann, dass es einen Außengrenzenschutz in der Union brauche, wobei Hofer beim Grenzschutz wohl auch die österreichischen Grenzen mitmeinte. Dass in Europa noch nicht genug geschehen sei, gab Rendi-Wagner mit in die Verantwortung von Kurz, weil der während der EU-Präsidentschaft nichts gemacht habe. 

Hofer warnte indes, dass sich ein Flüchtlingsstrom schon in diesem Jahr wiederholen könnte, da die Türkei offenbar wieder Flüchtlinge nach Europa reisen lasse. Nachgeben will Kurz da nicht: "Erdogan versteht nur Druck." Kogler findet hingegen das Abkommen mit der Türkei mittlerweile gar nicht mehr so schlecht, ärgert sich aber über eine Flüchtlingspolitik, wie sie von FPÖ-Freund Viktor Orban betrieben wird: "Wenn das christlich sein soll, dann gute Nacht."

Nicht beantwortet wurde auch am Sonntag, wie es nach der Wahl weitergehen soll. Einzig Hofer bestätigte ein weiteres Mal, dass er mit der ÖVP "standortfreundliche Politik" umsetzen wolle. Meinl-Reisinger reicht eine "Koalition mit Anstand", Kogler will erst einmal wieder in den Nationalrat kommen, hätten gute Umragen seiner Partei doch stets geschadet. Nicht in die Regierung will Pilz, aber dafür im Nationalrat bleiben: "Entweder es gibt uns noch als Kontrolle oder einen unkontrollierten Sebastian Kurz." Wenn es nach dem ginge, wäre alles nach dem Wahltag ohnehin weniger kompliziert, wäre er doch "eigentlich" Verfechter eines Mehrheitswahlrechts.

Die Privat-TV-Elefantenrunde zum Nachlesen

  • |Elisabeth Hofer

    Herzlich Willkommen

    Einen wunderschönen Sonntagabend aus dem KURIER-Newsroom. Ab 20.15 Uhr tickern wir live die Elefantenrunde im Privat-TV. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind!

  • |Elisabeth Hofer

    Das Moderatoren-Trio

    Moderiert wird die Debatte übrigens von Meinrad Knapp (ATV), Corinna Milborn (PULS 4, PULS 24) und Michael Fleischhacker (ServusTV).

  • |Elisabeth Hofer

    Es geht los

    Die Übertragung startet. Die Spitzenkandidaten haben sich im Studio eingefunden, das in blau-pinkes Licht getaucht ist.

  • |Elisabeth Hofer

    Unentschieden?

    500.000 Personen sollen noch nicht entschieden haben, wen sie am kommenden Sonntag wählen werden, sagt Knapp. Es gilt also für die Spitzenkandidaten noch Überzeugungsarbeit zu leisten.

  • |Elisabeth Hofer

    Erstes Thema: Parteispenden

    Die erste Frage geht an Norbert Hofer und dreht sich um die Parteispenden. Er habe sich die Spendenliste vorlegen lassen, als er Parteichef wurde, sagt Hofer.

  • |Elisabeth Hofer

    "Macht braucht Kontrolle"

    Parteispenden aus dubiosen Quellen würde es ja nicht nur bei der FPÖ geben, sagt Meinl-Reisinger. Sie wünscht sich sofortige Transparenz, denn "Macht braucht Kontrolle". Jeder Kulturverein würde alles offen legen müssen, nur die Parteien nicht, kritisiert die Neos-Chefin.

  • |Elisabeth Hofer

    Einblick für den Rechnungshof?

    Bei der Frage, ob der Rechnungshof Einblick in die Bücher der Parteien nehmen können soll, sind Kurz, Kogler, Pilz und Meinl-Reisinger bei "Ja", Hofer hält den Rechnungshof nicht für die richtige Instanz dafür. Rendi-Wagner ist unentschieden. Sie möchte "dass wir uns Zeit nehmen, mit einer Expertenrunde." Schon zuvor hatte die SPÖ-Chefin einen "Weisenrat" gefordert. Leider sei nichts passiert in den letzten Wochen. "Weil ja schon klar ist, was passieren muss", entgegnet Meinl-Reisinger.

  • |Elisabeth Hofer

    Gute Spende, schlechte Spende

    Jetzt ist Kogler an der Reihe. Es geht um die Causa Chorherr, die in den vergangenen Tagen für Empörung gesorgt hatte. Chorherr sei nicht mehr Mitglied der Grünen, sagt Kogler. Bei Spendenprojekten sei die Frage, ob man sich von Milliardären und Baulöwen Geld in die Parteikasse schieben lasse, sagt Kogler in Richtung Meinl-Reisinger und Kurz. Hier sei das Geld in karitative Projekte geflossen. Meinl-Reisinger kontert: "Herr Kogler, Sie können nicht sagen gute Spende, schlechte Spende."

  • |Elisabeth Hofer

    Thema Wahlkampfkosten

    Die nächste Frage richtet sich an Kurz. Hat er Anfang Juli 2017 schon gewusst, dass er zu viel für den Wahlkampf ausgeben werde, oder sei das aufgetauchte Dokument eine Fälschung? Kurz beantwortet die Frage nicht eindeutig, fordert aber mehr Transparenz und hält fest, nicht nur die ÖVP habe die Kostengrenze überschritten.

  • |Elisabeth Hofer

    Auf der Suche nach den dunklen Flecken

    Milborn will aber eine Antwort. "Nein, das war nicht geplant", sagt Kurz knapp. Auch gegen grüne Poltiker würde ja nun die Korruptionsstaatsanwaltschaft ermitteln. "Bei jeder anderen Partei wäre das ein riesen Skandal." Es habe ja jede Partei ihre dunklen Flecken. Meinl-Reisinger mischt sich ein: "Ich würd' schon gern wissen, wo unsere dunkle Flecken sind."

  • |Elisabeth Hofer

    Keine Gesetzesverletzugen?

    "Der Kurz tut immer so, als ob es keine Gesetzesverletzungen gegeben hätte", sagt Kogler.

  • |Elisabeth Hofer

    "Eine seltsame Angelegenheit"

    Pilz ist dran. "Jetzt erst, weil es uns nichts vorzuwerfen gibt", sagt er.

    Er würde immer wieder Vorwürfe aufbringen, die er nicht beweisen könne, sagt Milborn. Pilz will aber lieber über Korruption sprechen. Damit startet er auch gleich. Wenn Großindustrielle an Parteien spenden, wollen sie dafür eine Leistung, sagt Pilz. Milborn fordert ihn auf, zum Punkt zu kommen. "Der sogenannte Hacker-Angriff ist eine seltsame Angelegenheit", sagt Pilz. Kern der Sache sei ja, dass Dokumente aufgetaucht sind, die der ÖVP nicht gut täten. Die Staatsanwaltschaft hätte die Falter-Informationen und die Daten der ÖVP vergleichen könenn, wenn man alles auf den Tisch gelegt hätte, sagt er sinngemäß.

    Kurz erklärt, der Angriff sei ja von verschiedenen Seiten bestätigt worden. "Da frag ich mich schon, was reden wir da?"

    "Es ist so schwer, dem Peter Pilz zuzuhören, der sich als Saubermann gibt, und mit dem Finger auf andere zeigt", mischt sich Hofer ein.

  • |Elisabeth Hofer

    Pilz glaubt es nicht

    Zum Vorschlag, ein Transparenzgesetz (bzw. die Abschaffung des Amtsgeheimnisses) einzuführen, sagen alle Parteienvertereter Ja. "Das glaub ich ja nicht", sagt Peter Pilz.

    Kurz erklärt, er halte es für ein ganz wichtiges Gesetz "besonders für die Stadt Wien". Es gebe aber besonder sensible Bereiche, wie etwa das Bundesheer.

    Rendi-Wagner sagt, es habe ja schon einen fertigen Gesetzesenwurf gegeben. "Und woran ist der gescheitert? An der ÖVP. (...) Sie haben ja jetzt 18 Monate zeit gehabt und ich habe keine Regierungsvorlage von Ihnen gesehen", sagt sie in Richtung Kurz. "Können wir jederzeit machen", entgegent dieser.

  • |Elisabeth Hofer

    Auftragsvergabe

    Kurz will zum Thema Auftragsvergabe wechseln. "Wir haben bisher immer das Billigstbieter-Modell gehabt", sagt er. Dann unterbricht ihn Pilz. "Er erklärt schon wieder was, wo die ÖVP bisher immer dagegen war", meint nun auch Kogler. "Im echten politischen Leben kämpfen wir meistens alleine auf weiter Front."

    "Datenschutz gilt in Österreich nicht für einfache Menschen, sondern für große Konzerne", schließt nun Pilz. "Das hat viel mit der ÖVP zu tun".

  • |Elisabeth Hofer

    Themenwechsel

    Damit ist der erste Themenblock zu Ende. Knapp beginnt nun mit dem zweiten: Klimaschutz

  • |Elisabeth Hofer

    Gabalier mag nicht wählen gehen

    Eingespielt wird ein Interview mit Andreas Gabalier. Der ist noch nicht sicher, ob er zur Wahl gehen wird, sagt er. Das Gegeneinander "auf diesem Niveau" habe ihn abgeschreckt, sagt der selbsternannte "Volks-Rock'n'Roller.
  • |Elisabeth Hofer

    Zu viel Hick-Hack

    "Der Hick-Hack stößt viele Leute ab, nicht nur den Andreas Gabalier", sagt Kurz. Er wünscht sich daher eine bessere Gesprächskultur.

  • |Elisabeth Hofer

    "Habe gelitten"

    Koalitionen seien immer eine Herausforderung, er sei daher eigentlich ein Vertereter eines Mehrheitswahlrechts, sagt Kurz. Es gab Momente, da habe er gelitten, wie z.B. beim Rattengedicht, sagt Kurz im Hinblick auf Türkis-Blau. Aber inhaltlich habe die Koalition viel weitergebracht.

  • |Elisabeth Hofer

    Am Tiefpunkt

    "Ibiza war der Tiefpunkt der politischen Kultur in der zweiten Republik", sagt nun Rendi-Wagner. Es habe danach zwar Gespräche mit der ÖVP gegeben, aber das wären Proforma-Gespäche gewesen. Aus den Medien habe man dann erfahren, dass die ÖVP alleine regieren wollte, bis zur Neuwahl, sagt die SPÖ-Chefin.

    Ob sie bereit gewesen wäre, für einen fliegenden Koalitionswechsel? Das sei eine Frage, für die es damals nicht die Basis gegeben habe, sagt Rendi-Wagner. Es sei keine Frage in diese Richtung von der ÖVP bekommen. "Also diese Frage stellt sich nicht. (...) Find ich verantwortugslos in der Situation, in der Österreich damals war".

  • |Elisabeth Hofer

    Nebenbei

    Ihre Tickerin weiß übrigens nicht, warum der Themenblock unter dem Titel Klimaschutz steht. Bisher geht es um Ibiza und mögliche Koalitionsvarianten.

  • |Elisabeth Hofer

    Hofers Stichwort

    Das Hick-Hack zwischen Rendi-Wagner und Kurz nutzt Hofer nun, um einmal mehr vor einer rot-türkisen Koalition zu warenen.

  • |Elisabeth Hofer

    Gut Versichert?

    "Haben Sie eigentlich schon eine Vollkasko-Versicherung abgeschlossen? Sebastian Kurz hat schließlich schon zwei Regierungen beendet", fragt Knapp nun Meinl-Reisinger. Lautes Gelächter im Studio. Die Neos-Chefin nutzt die Frage, um ihre Schwerpunktthemen zu referieren: Bildung, Transparenz, Klimaschutz...

  • |Elisabeth Hofer

    Von Blumensträußen und Limousinen

    375.000 Euro werde Pilz verlieren, wenn er nicht wieder in den Nationalrat einzieht, rechnet ihm Knapp vor.

    Kurz werde wohl der nächste Bundeskanzler, stellt Pilz fest. "Finde ich nicht gut, ist aber so", sagt er. "Und dann stehen vier Parteien mit Blumensträußerl da wenn die schwarze Limousine kommt". Rendi-Wagner schüttelt den Kopf. "Das versteh ich", sagt Pilz. "Weil an Ihnen wird sie vermutlich vorbeifahren"

  • |Elisabeth Hofer

    Jetzt aber

    Der angekündigte Wechsel zum Thema Klimaschutz.

  • |Elisabeth Hofer

    "Das ist ja ein erbärmlicher Versuch."

    "Am besten die Leute bleiben nur mehr zuhause, oder man lebt nicht lang, dann gibt es die wenigsten Emissionen", äußert sich Kurz ironisch. "Aber ziehen wir das nicht ins Absurde".

    "Das machen Sie ja gerade", sagt Kogler. "Das ist ja ein erbärmlicher Versuch."

    Kurz erklärt, er wünsche sich, dort anzusezten, wo man etwas verändern kann. Das sei vor allem beim Verkehr.

  • |Elisabeth Hofer

    Rendi-Wagner fordert Kerosinsteuer

    "Klima oder Arbeitsplätze?", ist nun die Frage an Rendi-Wagner.

    Man dürfe das nicht gegeneinander ausspielen, erklärt diese. Sie sei für eine europäische Kerosionsteuer sagt sie.

    Und zur Debatte rund um die Air Power: Das müsse man sich genau anschauen, sie kenne die Details nicht.

    Kogler möchte nicht, dass die Air Power verboten wird, die Finanzierung durch das Österreichische Bundesheer halte er vielmehr für einen Skandal. "Die öffentliche Hand soll schon wissen, was sie tut."

  • |Elisabeth Hofer

    Löscharbeiten?

    Greta Thunberg habe vollkommen recht, das Haus brenne vom Dach herunter. "Und in Österreich pritscheln wir im Erdgeschoß herum", sagt Kogler.

    Hofer hingegen ist dafür, dass die Air Power weiterhin stattfindet. "Auch die SPÖ ist klar dagegen", belehrt er Rendi-Wagner.

    Und in Richtung Kogler sagt er: "Die einzigen, die in Österreich Häuser anzünden, sind die Linken." Zum Beweis hat er ein Bild des angeblich brennenden Verkehrsministeriums mitgebracht.

  • |Elisabeth Hofer

    Für Mensch und Umwelt

    Die Neos wollen eine Aufkommensneutrale CO2-Besteuerung, erklärt Meinl-Reisinger. Das sei gut für Menschen und Umwelt. Das Prinzip sei ja klar: Je mehr man fährt, umso mehr zahlt man. Dazu hat sie auch eine Grafik mitgebracht, die aber nicht gut sichtbar im Bild ist. "Entlasten wir die Umwelt, entlasten wir die Menschen", lautet die pinke Prämisse.

  • |Elisabeth Hofer

    Teures Fleisch

    Pilz möchte Fleisch teurer machen. "Glauben Sie, dass das irgendeine Wirkung hat?", fragt Knapp. "Mit der Zeit schon", sagt Pilz. "Der Lenkungseffekt allein wird es nicht bringen, wenn es nicht mit klarem Tierschutz verbunden ist und mit einer Förderung der regionalen Landwirtschaft", erklärt er. Und: "Natürlich gehört auch eine ökosoziale Steuerreform dazu."

  • |Elisabeth Hofer

    Das war Teil 2

    Damit ist Teil Zwei schon wieder vorbei. In Teil Drei wird es unter anderem um Migration und Verfassungsschutz gehen.

  • |Elisabeth Hofer

    Thema Asyl und Migration

    "Ich sag' immer Fluchtursachen bekämpfen und ein ordentlicher Außengrenzsschutz", sagt Kurz. Teilweise sei natürlich eine Zusammenarbeit mit Regierenden in anderen Ländern notwendig. Ein gutes Beispiel sei Ägypten. Aber: "Wir sind umso erpressbarer, je mehr man sich auf Personen wie Erdogan verlässt (...) der versteht nur eine Sprache: Druck."
  • |Elisabeth Hofer

    Panikmache oder Realität?

    "Solange wir in Europa Verteilungskonferenzen machen, senden wir die falschen Signale", sagt Kurz.

    Hofer ergänzt, man hätte den Deal mit der Türkei niemals eingehen dürfen. Die Bilder aus dem Jahr 2015 "könnten sich schon in diesem Jahr wiederholen. Das ist keine Panikmache, das ist Realität", erklärt er.

  • |Elisabeth Hofer

    Kogler sagt gute Nacht

    Kogler: "Außengrenzkontrolle: Ja, einheitlich europäische Verfahren: Ja" Despoten wie Orban würden der Europäischen Wertegemeinschaft aber auf der Nase herumtanzen. "Es braucht Solidarität", sagt der Grünen-Chef. "Sonst wird immer ein Problem aufgebalsen, das es so nicht gibt." Und außerdem: "Wenn Orban die Werte des christlichen Abendlandes verteidigt, wenn das christlich ist, sag ich gute Nacht."
  • |Elisabeth Hofer

    Zu lange zugeschaut

    Von Kogler habe er aber noch keinen konkreten Lösungsversuch gehört, beschwert sich Kurz.

    Man hätte damals nicht zuschauen dürfen, als die Kinder im Libanon zu hungern begonnen haben, kontert Kogler.

  • |Elisabeth Hofer

    Kritik an Themensetzung

    Meinl-Reisinger würde lieber über Themen wie Bildung, Wirtschaft oder Integration reden, statt über Migration. "Das ist ja das Geschäftsmodell von Türkis-Blau", sagt sie.

  • |Elisabeth Hofer

    Frontexausbau zu schwach

    Es brauche Außengrenzschutz, sagt die Neoschefin. Während Türkis-Blau sei der Frontex-Ausbau aber nicht so gefördert worden, wie sie das gerne gehabt hätte.

  • |Elisabeth Hofer

    "Nichts gelernt"

    "Wir haben alle nicht genug aus dem Jahr 2015 gelernt", sagt nun Rendi-Wagner. Damals war man in einer Ausnahmesituation menschlicher Natur. "Was hat die Poltik getan, damit dieses Jahr sich nicht wiederholt? Nicht viel bis gar nichts". Während der EU-Ratspräsidentschaft habe man etwa das Thema Frontex-Ausbau zurückgestellt, sagt die SPÖ-Chefin. Darüberhinaus sehe sie kaum Bemühungen, Fluchtursachen zu bekämpfen.

    "Das ist eine Politik der Angst, die hier gemacht wird. Aufgabe der Poltik ist es, die Ursachen dieser Angst zu bekämpfen."

  • |Elisabeth Hofer

    Magenschmerzen

    Er sei sonst ein gelassener Mensch, aber so viel Scheinheiligkeit schlage ihm nun auf den Magen, sagt Kurz. "Was stimmt jetzt? Haben wir nichts gemacht?" Rendi-Wagner geht nun in die Vollen: "Sie geben mir keine Antworten auf meine Fragen. Sie sagen das, was Sie immer sagen".
  • |Elisabeth Hofer

    Pilz will noch weiterreden

    Moderator Fleischhacker möchte gerne das Thema wechseln, aber Pilz möchte unbedingt noch etwas sagen. Immerhin: "Ich komme als einziger in dieser Runde aus der Sicherheitspolitik".

    "Dank Herbert Kickl und seinen Freunden ist der europäische Außengrenzschutz von 2020 auf 2027 verschoben worden."

    Fleischhacker: "Sie können gerne weiterreden, aber Ihr Thema, der Verfassungsschutz, ist dann weg, ge?"

  • |Elisabeth Hofer

    Thema BVT

    Und jetzt will auch noch Hofer etwas sagen: "Das einzige, das wir tun müssen, ist, die Grenzen zu schütze."

    So. Und nun wirklich Themenwechsel zur Causa BVT.

    Zum Vorwurf des intensiven Kontakts von Kickls Kabinettschef zu Identitären-Chef Sellner sagt Hofer, er verstehe nicht, warum man keinen Kontakt haben dürfe.

  • |Elisabeth Hofer

    "Wiss ma eh"

    "Das BVT ist heute nicht wirklich handlungsfähig. Salafistische Hassprädiger können damit rechnen, dass sie nicht lückenlos überwacht werden", sagt Pilz. Meinl-Reisinger möchte nicht über die Nähe der FPÖ zu den Identitären reden. "Weil das wiss ma eh, das ist so." Das Lahmlegen des Verfassungsschutzes schaffe natürlich mehr Unsicherheit. Im U-Ausschuss sei auch Kurz befragt worden zu Themen, die in den Medien beleuchtet wurden. Er habe aber immer gesagt, da kenne er sich nicht so gut aus, wirft Meinl-Reisinger Kurz vor.

    Im Übrigen wünsche sie sich einen parteiunabhängigen Innenminister in der nächsten Regierung.

  • |Elisabeth Hofer

    Kein Ruhmesblatt

    Die Vorwürfe gegen ihn seien unrichtig, sagt Kurz. Die BVT-Causa sei kein "Ruhmesblatt des Herbert Kickl gewesen", hält er fest. Er würde sich wünschen, dass so ein Thema parteiübergreifend behandelt wird."

  • |Elisabeth Hofer

    "Auf die Kompetenz kommt es an"

    Zum Thema eines parteiunabhängien Innenministers meint Kurz, er habe ja schon in die letzte Regierung viele Experten mitgebracht - etwa Heinz Faßmann. "Warum nicht auch im Innenministerium, auf die Kompetenz kommt es an."
  • |Elisabeth Hofer

    Simple Lösung?

    "Nachrichtendienst und Kriminalpolizei trennen", ist laut Pilz die Lösung für das BVT-Problem.

  • |Elisabeth Hofer

    Schlussrunde

    Am Ende gibt es noch die Ergebnisse der aktuellen Stonntagsfrage:

    34 % ÖVP

    22% SPÖ

    20% FPÖ

    13% Grüne

    8% Neos

    2% Jetzt

  • |Elisabeth Hofer

    Verschiedene Ziele

    Ob sich Peter Pilz angesichts dieser Zahlen schon auf den Abschied vorbereite? "Nein, ich bereite mich auf eine starke Woche vor", sagt dieser.

    Und Kogler: "Dies guten Umfragen, haben uns noch nie genutzt. Noch nie." Das wichtigste Ziel sei also zunächst einmal der Wiedereinzug in den Nationalrat. Dann werde man das Gespräch suchen, um etwas Bessers zu finden als diese Schande im internationalen Vergleich, sagt Kogler im Hinblick auf Türkis-Blau.

  • |Elisabeth Hofer

    "Keine Koaliton ohne Anstand"

    Sie wolle keine Koalition ohne Anstand, sagt Meinl-Reisinger. "Dafür kämpfe ich ganz stark." Wer auf Zukunftsthemen setzen möchte, könne die Neos ja noch unterstützen.

  • |Elisabeth Hofer

    Die Kickl-Bedingung

    Nun die Gretchen-Frage in diesem Wahlkampf: Ist Herbert Kickl als Innenminister Koalitionsbedingung?

    Hofer erklärt, es gebe viel wichtigere Themen: die Brexit-Folgen und die Sicherheitspolitik etwa.

  • |Elisabeth Hofer

    Rendi-Wagner will Richtungswechsel

    Rendi-Wagner erklärt: "Umfragen sind Umfragen und Wahlen sind Wahlen und die einzige Umfrage, die wirklich zählt. Es geht darum, einen Richtungswechsel zu erzielen, indem man verhindert, was die letzen 18 Monate passiert ist. Das ist eine Vergiftung des politischen Klimas und davor des gesellschaftlichen Klimas. Daher Nein zur Ibiza-Koaliton."

  • |Elisabeth Hofer

    Wer wen am liebsten hat

    Kurz möchte den Österreichern einen Vorschlag machen: Einfach die Partei zu wählen, die sie am besten finden. Auch er glaubt, am 29. September werde es eine Richtungswahl geben. Und auch er glaube nicht an Umfragen, niemand sollte ihnen zu sehr vertrauen, denn er habe schon zu oft erlebt, dass alles ganz anders gekommen sei.

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