Sebastian Kurz "gefällt" Umsturz-Tweet der Neos

Außenminister Sebastian Kurz twitter natürlich selbst.
Matthias Strolz sagt dem "SPÖVP Machtkartell adé" und der ÖVP-Politiker stimmt kurzfristig zu.

Neos-Chef Matthias Strolz hat im Kurznachrichtendienst Twitter bzw. auf Facebook einen kühnen Plan verkündet und dafür ausgerechnet von ÖVP-Außenminister Sebastian Kurz ein "Twitter-Herz" bekommen. Doch der Reihe nach: Am Dienstag twittert Strolz samt Verweis auf seine Facebook-Seite: "Der Plan: #Aufbruch. Zuerst reißen wir Fenster auf in Hofburg. Dann am Ballhausplatz. SPÖVP Machtkartell adé." So weit so verständlich für einen Oppositionspolitiker.

Am Mittwoch hält Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl dann seine politische Aschermittwoch-Rede, in der er unter anderem mit einem Ausstieg der schwarzen Regierungsmannschaft aus der Koalition mit der SPÖ liebäugelt. Das verwundert schon mehr, ist doch Leitl der erste hochrangige ÖVP-Politiker der - wenn auch in einem Sprachbild von der großen Koalition als Schlafwagen verpackt - laut über das Aus von Rot-Schwarz nachdenkt. Leitl gibt damit den Gerüchten neue Nahrung, die da lauten, dass die ÖVP intern längst über einen Absprung aus der Zusammenarbeit mit der SPÖ nach denkt und nur auf eine günstige Gelegenheit wartet.

Dem Minister "gefällt" das

Fast schon wie ein Bestätigung dieses Gerüchtes folgt dann am späten Mittwoch-Nachmittag auf Twitter ein "Herz" von ÖVP-Außenminister Sebastian Kurz für die Strolz-Idee. Dem Minister "gefällt" der umstürzlerische Aufruf des NEOS-Chefs, das rot-schwarze Machtkartell zu beenden. Rund 20 Minuten danach verschwindet das "Herz" wieder. Die Verwunderung ist perfekt.

War dem Minister sein "Herz" versehentlich passiert? Hat er nach kurzer Nachdenkpause seine Meinung wieder geändert? Beides ist denkbar. Fest steht nur, Sebastian Kurz twittert und facebooked alles selbst - nicht sein Presseteam. Also liked Kurz auch (versehentlich) selbst und löscht auch selbst.

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