Schau’n Sie sich das an

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Sollen U-Ausschuss-Sitzungen ins Fernsehen? Einen Versuch wär’s wert.

Wir wollen ja nicht dort sitzen, Würstel essen und schlafen", sagt Hannes Jarolim. Mit "dort" meint er den Korruptions-U-Ausschuss. Dass der Fraktionsführer der Kanzlerpartei die Begriffe "Würstel", "Schlaf" und "Untersuchungsausschuss" in einem Atemzug nennt, ist kein Zufall, im Gegenteil: Tatsächlich haben Parlamentarier in früheren Ausschüssen irritierende Verhaltensweisen entwickelt. Anstatt zu lauschen, klickten sie sich im Internet durch Auto-Galerien oder dösten; manch einer gab ungeniert zu erkennen, dass nur eine Frage pressiert: Kommt das Wagerl der Parlamentskantine eh bald?
Derlei war, derlei ist eines U-Ausschusses unwürdig.

Insofern gibt es kein vernünftiges Argument gegen den Vorschlag der Grünen, Ausschuss-Sitzungen im Fernsehen zu übertragen. Kein Abgeordneter blamiert sich gerne vor den Wählern, und wenn selbst der deutsche Bundestag U-Ausschüsse teils mit Rekord-Quoten überträgt, dann sollte man es hierzulande zumindest auf einen Versuch ankommen lassen.
Surfen oder schlafen die Abgeordneten – wider Erwarten – ungeniert weiter, wissen die Wähler zumindest sofort: Dieser Ausschuss ist "für die Würscht".

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