Salzburger SPÖ einstimmig für Kern als Kanzler

Christian Kern
Der Vorstand legte sich einstimmig fest. "Präferenz" für Kern in Oberösterreich.

Die Salzburger SPÖ hat sich am Mittwochabend auf Christian Kern als Wunschkandidaten für die Nachfolge von Werner Faymann ausgesprochen. Wie der Landesparteivorsitzende Walter Steidl nach der Sitzung des Parteivorstandes der APA mitteilte, legte sich der Vorstand einstimmig auf den 50-jährigen ÖBB-Manager fest.

Salzburg reiht sich damit unter jene Bundesländer, deren SPÖ-Gremien sich schon gestern geschlossen (Steiermark, Kärnten, Niederösterreich) oder mit großer Mehrheit (Vorarlberg) für Christian Kern als neuen Kanzler und SPÖ-Bundesparteichef ausgesprochen haben. Aus Oberösterreich gibt es zwar keinen formellen Beschluss, aber seit Mittwochabend nun doch auch eine Präferenz für Kern.

Man werde nun alles tun, "damit dieser einstimmige Beschluss auf Bundesebene Geltung bekommt", sagte Steidl und wies auf die Fähigkeit Kerns hin, Schwierigkeiten zu meistern und neue Wege einzuschlagen.

Kern sei in seinen sozialdemokratischen Grundsätzen gefestigt und habe die ÖBB aus einer schwierigen Ausgangslage heraus zu einem positiven und angesehenen Betrieb gemacht. "Von seinen Mitarbeitern wird ihm große soziale und wirtschaftliche Kompetenz bescheinigt."

Steidl wurde bei der Sitzung am Mittwochabend von der Landespartei zugleich mit einem vollem Verhandlungspouvoir ausgestattet. Er soll im Namen der Salzburger SPÖ und in enger Abstimmung mit dem Landesparteivorstand die notwendigen Gespräche und Verhandlungen führen.

Präferenz für Kern in Oberösterreich

Die SPÖ Oberösterreich bevorzugt Christian Kern als Nachfolger des Ex-Bundesparteichefs und Bundeskanzlers Werner Faymann. Einen formalen Beschluss hat der Landesparteivorstand aber Mittwochabend nicht gefasst. Allerdings habe sich in der Sitzung eine "deutliche Präferenz für Kern abgezeichnet", erklärte oö. Übergangsparteichef Johann Kalliauer. Eine formale Festlegung hielt er "für übertrieben".

Im Gegensatz zu Gerhard Zeiler besitze Kern einen höheren Bekanntheitsgrad sowie die Fähigkeit die "Sprache des Volkes" zu beherrschen, so die überwiegende Meinung im Landesvorstand. Sozialminister Alois Stöger, der zu der Sitzung nach Linz gekommen war, teilte die Ansicht der Mehrheit der oö. SPÖ-Vorstandsmitglieder, dass ein Zuwarten bei der Nennung eines Favoriten bis zum Landescheftreffen am Freitag keinen Sinn mache.

Über das Verhältnis der SPÖ zur FPÖ wurde in der knapp zweieinhalbstündigen Sitzung laut Kalliauer nur am Rande gesprochen. Er persönlich sehe aber inhaltlich "weit und breit keine Vereinbarkeit".

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