Haslauer: "Burgstaller wusste früher Bescheid"

APA11791002 - 08032013 - SALZBURG - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT II - LHStv. ÖVP-Chef Wilfried Haslauer, am Freitag, 8. März 2013, beim Untersuchungsausschuss des Salzburger Landtags zur Klärung des Salzburger Finanzskandals. APA-FOTO: BARBARA GINDL
ÖVP-Chef Wilfried Haslauer will von den Spekulationen in Finanzabteilung nichts gewusst haben.

Gleich neben dem Chiemseehof, dem Sitz der Salzburger Landesregierung, liegt der Wilfried Haslauer Platz, benannt nach dem legendären ÖVP-Landeshauptmann ( 1992) der Salzburg von 1977 bis 1989 regierte.

Nun will auch sein Sohn, Wilfried Haslauer junior, in die erste Reihe aufrücken. Die Finanzaffäre des Landes war für Haslauer der ideale Anlass, die Koalition mit der SPÖ zu sprengen und Neuwahlen (5. Mai) auszurufen.

Dass Haslauer von den Spekulationen gar nichts gewusst haben will, halten manche für nicht glaubhaft, schließlich saß Haslauer bis 2009 im Aufsichtsrat der Hypo-Bank – und die war eine der Hauptpartner bei den Finanzgeschäften des Landes.

Am Freitag hatte der ÖVP-Chef Gelegenheit, vor dem Untersuchungsausschuss im Chiemseehof seine Sicht der Dinge dazustellen, und die nützte der 56-Jährige auch über Gebühr. Eine Stunde und 15 Minuten lang referierte er über das Versagen der Finanzabteilung und das Vertuschen der Verluste – und damit war fast die Hälfte der auf drei Stunden anberaumten Befragungszeit vorbei.

Ob ihm der Leiter der Finanzabteilung, ÖVP-Parteikollege Eduard Paulus, nie etwas über die Geschäfte des Landes erzählt habe? Nein, sagte Haslauer, darüber habe er mit dem „einfachen ÖVP-Mitglied“ nicht geredet.

Ob er denn nicht stutzig geworden sei, dass man Finanzmanagerin Monika Rathgeber im Sommer 2012 alle Vollmachten entzogen habe? Nein, sagte Haslauer, er sei von einer „atmosphärischen Störung“ in der Abteilung ausgegangen.

"Kein Mitwisser"

Ob denn Salzburgs Spekulationen bei der Hypo Bank nie ein Thema waren? Nein, sagte Haslauer, Veranlagungen von Kunden seien im Aufsichtsrat nicht behandelt worden. „Es ist absurd, mir eine Mitwisserschaft zu unterstellen.“ Dafür versuchte er Gabi Burgstaller (SPÖ) als Mitwisserin zu entlarven: „Es gibt zwar keinen Beweis dafür, aber ich halte es für völlig unrealistisch, dass die Landeshauptfrau erst am 3. Dezember davon gewusst hat.“

Dann huschte er aus dem Chiemseehof, vorbei am Wilfried Haslauer Platz. Ob nach dem Junior jemals ein Platz benannt werden wird?

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