Abschied von Sabine Oberhauser
Die Spitzenvertreter der Republik nahmen heute von der an Krebs verstorbenen Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) Abschied. Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) und Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) halten Ansprachen, auch ÖGB-Präsident Erich Foglar und die Autorin Julya Rabinowich hielten Ansprachen.
Die offizielle Trauerfeier begann um 13 Uhr in der Feuerhalle Simmering am Wiener Zentralfriedhof. Die Öffentlichkiet hatte am Vormittag Gelegenheit, sich zu verabschieden.
Bundeskanzler Christain Kern drückte der Familie Oberhausers sein Beileid aus. Es möge ihr ein kleiner Trost sein, dass derart viele Menschen die Trauer teilten. Oberhauser habe die Gabe, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, in einem ganz großen Ausmaß besessen. Kern würdigte Oberhauser als "authentische Sozialdemokratin, hervorragende Gewerkschafterin und große Feministin", deren "Lebensenergie regelrecht ansteckend war".
Sie habe eine beinahe unerschöpfliche Lebensenergie besessen, eine fröhliche Art, die fast ansteckend gewesen. Er erinnere sich noch an ein Telefonat, nach dem er sich gedacht habe: „Sie wird das wieder schaffen.“ Es sei „wunderbar und schön“ gewesen, „dich an unserer Seite zu haben“.
„Liebe Sabine, danke für alles. Liebe Sabine, danke für deine Freundschaft“
Sichtlich bewegt äußerte sich Nationalratspräsidentin Doris Bures. „Ich lasse mir den Spaß am Leben einfach nicht verderben. Das waren deine Worte.“ Aber: „So sehr du auch gekämpft hast, diesmal ist es nicht gut geworden. Liebe Sabine, du wirst uns allen sehr fehlen.“ Oberhauser sei ein durch und durch politischer Mensch im positiven Sinn gewesen. „Liebe Sabine, danke für alles. Liebe Sabine, danke für deine Freundschaft.“
Bundespräsident Alexander Van der Bellen sagte in seiner Rede: „Sabine Oberhauser war eine große Frau, eine starke Frau.“ Er sei überzeugt, so der Bundespräsident, dass sie in ihren Funktionen „alles gegeben hat“. Die Verstorbene sei selbst am Ende ihrer Krankheit stark gewesen. Ihr Kampf dagegen habe viele Österreicherinnen und Österreicher beeindruckt. Sie habe „nie eine Fassade aufgebaut“ und sei als warmherziger Mensch wahrgenommen worden. Van der Bellen bezeichnete Sabine Oberhauser als Beispiel. "Sie hatte feste Wurzeln, klare Prinzipien. Sie hat enorm viel Kompetenz und Tatkraft gezeigt, und das Besondere war, dass sie das verbunden hat mit Humor und Selbstironie".
Fischer und Faymann unter den Trauergästen
Für die Autorin Julya Rabinowich war die Verstorbene, die "ihre Glatze trug wie andere eine Krone" ein "unverzichtbares Role Model". ÖGB-Präsident Erich Foglar entrichtete seiner Gewerkschaftskollegin "ein letztes Freundschaft in dieser irdischen Welt". Unter den zahlreichen prominenten Gästen waren neben der Bundesregierung auch Ex-Präsident Heinz Fischer und der ehemalige Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ).
In dem für sie eingerichteten Onlinekondolenzbuch fanden sich Samstagmittag bereits über 170 Einträge. Viele gedachten, indem sie Wetterberichte posteten, so wie es Oberhauser gerne getan hatte.
Sabine Oberhauser war Ärztin, ÖGB-Vizepräsidentin und -Frauenvorsitzende und seit 2006 Nationalratsabgeordnete der SPÖ. Im September 2014 wurde sie Gesundheitsministerin. Im Februar 2015 machte sie ihre Krebserkrankung öffentlich, der sie zwei Jahre später, im Alter von 53 Jahren, erlag. Die Trauerfeier fand im ältesten Krematorium der Stadt Wien, der Feuerhalle Simmering neben dem Zentralfriedhof statt.
Thema in den sozialen Medien
In den sozialen Medien war die Trauerfeier auch Thema. Auch auf der Facebook-Seite von Oberhauser brachten erneut viele Menschen ihre Trauer um den Tod der beliebten Politikerin zum Ausdruck:
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