"Ich bin froh, dass mich nicht alle kennen"

Jubel im Gasthaus Zapfel, Pinkafeld, Norbert Hofers Heimatgemeinde.
Wie der Wahltag in Norbert Hofers Heimatgemeinde ablief – und was seine Mutter sagt.

Kurz nach 10.30 beginnt der offizielle Tag von Norbert Hofer mit seiner Stimmabgabe in Pinkafeld, Bezirk Oberwart. Zig Journalisten belagern das Wahllokal in der Neuen Mittelschule. Gemeinsam mit seiner Frau Verena und Tochter Anna-Sophie geht es in Richtung Wahlkabine. "Ich bin froh, dass mich nicht alle kennen", sagt Hofers Mutter, Gertraud, die schon davor ihre Stimme abgegeben hat. Sie beobachtet das Spektakel um ihren Sohn aus der Entfernung. Denn Trubel gab es in den vergangenen Wochen genug. Kamerateams, die vom Garten ins Haus wollten, ständiger Polizeischutz – da erklärte auch Hofer vor den Journalisten, dass er "exhausted" ist und sich schon auf ein paar Tage Urlaub mit der Familie freut.

Danach ging es für Hofer samt Familie ins Gasthaus Zapfel in Pinkafeld zum Mittagessen. Nur über die Straße vom Haus der Hofers liegt das Wirtshaus, nach dem Essen ging es für die Familie nach Wien.

Unterstützer

Um 16.30 trafen sich die FPÖ Pinkafeld, Freunde und Nachbarn von Hofer im Gasthaus Zapfel. Auf das Ergebnis in Pinkafeld wird schon vor den ersten Hochrechnungen angestoßen. "Die Wahlbeteiligung in Pinkafeld war noch höher als beim ersten Wahlgang, sie lag bei etwa 80 Prozent", sagt Stadtparteiobmann Peter Jauschowetz. Auf Wählerfang hätten die Blauen in Pinkafeld nicht mehr gehen müssen. "Den Norbert kennt man hier, und es ist sicher auch ein gewisser Lokalpatriotismus vorhanden", sagt Jauschowetz.

Kurz vor 17 Uhr haben sich rund 25 Hofer-Symphatisanten versammelt. Auf ServusTV statt im ORF wartet man auf die ersten Hochrechnungen. "Es werden sich etliche wundern – von den Linken", sagt ein Gast. Um 17 Uhr wird dann der knappe Vorsprung von Hofer präsentiert, es wird applaudiert, doch die Freude ist nur von kurzer Dauer, denn Van der Bellen liegt schon bei einer weiteren Hochrechnung vor Hofer. "Es war zu erwarten. Dass es spannend wird, haben wir alle gewusst", sagt Jauschowetz. Als verantwortlicher Wahlkampfleiter im Burgenland freue er sich aber über die "sensationellen Ergebnisse" im ganzen Land und im Bezirk Oberwart, "mit weit über 70 Prozent".

Gertraud Hofer sieht es am frühen Abend noch gelassen: "Wir werden sehen, ich kann es noch nicht einschätzen. Wie es ist, so ist es eben."

Die Stimmung im Lokal ist gegen Abend gedämpft. "Dass es so knapp wird, haben wir uns nicht gedacht. Es wird schwer werden", sagt ein Hofer-Unterstützer. "Wir werden wohl noch bis morgen Abend mitfiebern müssen ", sagt Jauschowetz.

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