Politische Einstellung: Kein Beziehungskiller

A couple embraces as they sit on a hill overlooking Athens near the archaeological site of the Acropolis in Athens June 27, 2013. Greek tourism revenues are expected to bounce back this year to pre-crisis levels, the industry said. The Mediterranean country has pinned its hopes on its sun-drenched beaches and ancient monuments to pull itself out of a deep recession. Tourism is the Greek economy's biggest cash-earner, accounting for about 17 percent of output. REUTERS/John Kolesidis (GREECE - Tags: SOCIETY TRAVEL BUSINESS)
Jeder vierte Befragte weiß laut Umfrage gar nicht, welche Partei der Partner wählt.

Die politische Einstellung ist kein Beziehungskiller, aber Grund für Diskussionen. Diesen Schluss zieht die Online-Partneragentur Parship aus den Ergebnissen einer von ihr in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage, die am Freitag - knapp zwei Monate vor den Nationalratswahlen - bei einer Pressekonferenz in Wien präsentiert wurden. Jeder vierte Befragte weiß demnach gar nicht, welche Partei der Partner wählt, bei 31 Prozent kommt es zu angeregten Diskussionen oder gar zu Streit.

Bei den Grün-Wählern sind es laut der Umfrage sogar 51 Prozent, die über politische Themen intensiv diskutieren oder sich in die Haare geraten. Fast 80 Prozent von ihnen wollen den Partner zumindest fallweise von der eigenen Meinung überzeugen, bei den FPÖ-Wählern sind es 63 Prozent, insgesamt - also über alle Parteigrenzen hinweg - zwei Drittel. Die meiste Übereinstimmung unter Paaren wurde bei ÖVP-Wählern festgestellt.

Männer wollen überzeugen

18 Prozent der Männer meinen, ihre bessere Hälfte zu überzeugen, aber nur neun Prozent der Frauen. Ob sie es tatsächlich schaffen, ist ungewiss. "Männer überschätzen möglicherweise ihre politische Überzeugungskraft", konstatierte Christoph Hofinger vom Meinungsforschungsinstitut Sora, von Parship als Experte engagiert. Ein Viertel der Befragten gab an, dass die politische Einstellung von der eigenen Familie beeinflusst wurde. Am stärksten ist diese Prägung bei Traditionsparteien: Bei SPÖ-Wählern waren es 42 Prozent, die sich von Eltern und Geschwistern beeinflussen ließen, bei FPÖ-Wählern nur 20.

Welche Partei der Partner wählt, weiß jeder vierte Befragte nicht, bei den Leute unter 30 waren es sogar 40 Prozent, was nach Einschätzung von Hofinger auch am mobileren Wahlverhalten der jungen Wähler liegt. Während knapp 70 Prozent der über 60-jährigen Paare die gleiche Partei wählen, tun dies nur 42 Prozent der unter 30-Jährigen. Im Grunde sei die Mehrheit der Befragten durchaus tolerant und gebe an, nicht auf politische Einigkeit in der Partnerschaft zu bestehen, konstatiert Parship. Wichtiger sei die Übereinstimmung in Bereichen wie Treue, Vertrauen und Ehrlichkeit.

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