PISA-Studie: Österreichische Schüler recht gute Team-Problemlöser
Die österreichischen Schüler lösen im OECD-Vergleich Probleme im Team recht gut. Bei einem 2015 erstmals erhobenen neuen Testbereich der PISA-Studie erreichten die heimischen 15- bis 16-Jährigen bei einem leicht über dem OECD-Schnitt liegenden Punktewert einen Platz im Mittelfeld. Mädchen verzeichneten in allen Ländern bessere Werte als Burschen.
Simulation am PC
Der erstmals abgetestete 30-minütige Team-Problemlösungsteil ist eine Art Nebenprodukt der bereits im Vorjahr präsentierten "klassischen" PISA-Ergebnisse in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften. Dafür mussten die 15- bis 16-jährigen Schüler am Computer diverse Aufgaben absolvieren und dabei mit anderen zusammenarbeiten - wobei die "anderen" in diesem Fall lediglich Computer-Simulationen waren. In einem Chat mit vorgegebenen Handlungsanweisungen bzw. Formulierungen mussten etwa Aufgaben verteilt und auf diverse aufgetretene Schwierigkeiten reagiert werden - etwa im Falle eines Quizshow-artigen Wettbewerbs, bei dem die verschiedenen Teammitglieder eine Vielzahl an Aufgaben lösen müssen. Die Testperson musste dabei etwa ihre Partner organisieren, Meinungsverschiedenheiten schlichten und bei Schwierigkeiten Aufgaben neu verteilen.
Singapur und Japan top
Ein Viertel der 15-/16-Jährigen in Österreich weist dabei maximal grundlegende Team-Problemlösekompetenzen auf und befindet sich auf Kompetenzstufe 1 bzw. darunter. Im OECD-Schnitt liegt dieser Anteil etwas höher bei 28 Prozent. Demgegenüber können in Österreich neun Prozent sehr komplexe Problemlöseaufgaben in Zusammenarbeit bewerkstelligen. Der OECD-Durchschnitt liegt hier bei acht Prozent.
Mädchen sind besser
Mädchen kommen in der OECD im Schnitt auf um 29 Punkte bessere Mittelwerte als Burschen. Extrem hoch ist dabei der Gender Gap in Finnland (48 Punkte), Schweden (42) sowie in Australien und Neuseeland (je 41 Punkte), eher gering in Portugal (19), Japan (20), und Dänemark (21). Auch Österreich (24) weist eher geringe Geschlechterunterschiede auf.
Mit vier weiteren Ländern gehört Österreich zu jenen Staaten mit den größten Leistungsnachteilen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Sie erreichten um 52 Punkte weniger auf der Problemlöseskala als ihre einheimischen Mitschüler. Maßgeblich verantwortlich für das Leistungsdefizit sind der sozioökonomische Status der Familie sowie die Lesekompetenz. Berücksichtigt man beide Merkmale, bleibt noch eine Leistungsdifferenz von vier Punkten.
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