Pilz: "Bin mir nicht der geringsten Schuld bewusst"

Peter Pilz.
Im Ö1-Morgenjournal weist Peter Pilz die Vorwürfe der sexuellen Belästigung zurück. Am Mittwoch soll eine Entscheidung über seine politische Zukunft fallen.

Am vergangenen Freitag war Peter Pilz mit Vorwürfen der sexuellen Belästigung konfrontiert worden, am Samstag folgte mit neuen Vorwürfen des Falter der Rücktritt. "Wir werden uns in dieser Funktion nicht mehr sehen. Das war's." Mit diesen Worten beendete Peter Pilz vor zwei Tagen seine Pressekonferenz. Am heutigen Montag stand Pilz nun Ö1 im Morgenjournal Rede und Antwort. Und da schlug der 63-jährige Listengründer ganz andere Töne an.

Auf die Frage, ob es ein Fehler gewesen sei, mit diesen Vorwürfen im Gepäck einen politischen Neustart zu versuchen, antwortet Pilz: "Nein überhaupt nicht. Ich kannte die Vorwürfe aus dem grünen Klub. Dabei handelt es sich um falsche Behauptungen, um Konstruktionen, um glatte Lügen. Ich habe damals detailliert darüber Tagebuch geführt. Das werde ich jetzt veröffentlichen, weil es mir wirklich reicht. Dann bin ich mit dieser Sache schnell fertig."

Pilz: "Es reicht mir"

Und, so setzt Pilz nach, er hätte in seinem ganzen Leben noch nie eine Frau sexuell belästigt: "Ich bin mir auch sicher, dass das in diesem Fall in Tirol nicht passiert ist. Aber ich brauche einige Zeit, um das zu rekonstruieren. Und ich weiß heute schon einiges mehr, als ich am Samstag gewusst hatte. Da hatte ich eine Stunde, um zu reagieren. Da dachte ich mir, es reicht mir überhaupt. Es reicht, wie hier versucht wird, die neue Liste kaputt zu machen. Mir reicht es, auf eine Stufe mit dem Vergewaltiger Weinstein gestellt zu werden. Ich bin mir nicht der geringsten Schuld bewusst."

Gleichzeitig lässt Pilz offen, ob er sein Mandat nun tatsächlich ablehnen wird: "Ich werde mich bis Mittwoch entscheiden, wie ich mit meinem Mandat umgehe. Ich weiß aber heute viel mehr, was da politisch passiert ist. Ich weiß wie und wer hier Vorwürfe konstruiert hat. Ich werde das alles in den nächsten Tagen veröffentlichen. Diesen politischen Anschlag auf mich und meine Liste und den Versuch, mich politisch zu zerstören, den werde ich nicht akzeptieren. Ab heute beginne ich mich nicht nur dagegen zur Wehr zu setzen, sondern das mit meinen Mitteln der Recherche aufzuklären."

"Ziehe mich nicht aus Politik zurück"

Seinen politischen Konkurrenten gibt er gleichzeitig mit auf den Weg: "Ich ziehe mich nicht aus der Politik zurück. Mit Sicherheit nicht." Während Pilz die Vorwürfe aus dem grünen Klub ohnehin zurückgewiesen hatte, stellt er nun auch die Version in Alpbach 2013 in Frage: "Ich versuche das wirklich zu klären. Und ich habe öffentlich gesagt, dass ich mich an diesen Fall nicht erinnern kann. Inzwischen ist es mir gelungen, fast den gesamten Abend zu rekonstruieren. Ich werde möglicherweise noch ein paar Tage brauchen."

Zudem ist er sich sicher, dass "ich solche Grenzen in meinem ganzen persönlichen Leben noch nie überschritten habe. Mein Problem ist nur, dass ich das Gegenteil in diesem einen Fall nicht beweisen kann." So gehe es ihm aber vor allem darum, seine Liste zu schützen, die "wahrscheinlich ohne mich im Nationalrat starten wird." Eine endgültige Entscheidung über sein Mandat und politische Zukunft wird aber erst am Mittwoch fallen. Auf Twitter spricht Pilz Montag-Vormittag jedenfalls davon, seinen Klub "von außen unterstützen" zu wollen.

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