Österreichs Muslime wollen gesetzliche Feiertage

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Als anerkannte Religion sei dies nur legitim, sagen Muslimen-Vertreter. Auch die jüdische Gemeinde verhandelt.

Vertreter der Muslime wollen gesetzliche Feiertage in Österreich. Durch die Anerkennung als Religion habe man auch gleiche Rechte, sagte der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ), Fuat Sanac, gegenüber derStandard.at. "Zu diesen Rechten zählen auch die Feiertage."

Integrationsmaßnahme

Konkret will Sanac, wie es der deutsche Zentralratsvorsitzende Ayman Mazyek fordert, je einen Tag im Fastenmonat Ramadan und in der Zeit des islamischen Opferfests als arbeitsfreie Tage für Muslime. Die Umsetzung sollte in einer Neufassung des Islamgesetzes nach dem Vorbild der evangelischen Kirche, deren Gläubige am Karfreitag arbeitsfrei bekommen, geregelt werden.

Für Sanac wären gesetzliche Feiertage für Muslime auch eine Integrationsmaßnahme. "Jeder Mensch will anerkannt werden. Anerkennung bedeutet, dass die Menschen die gleichen Rechte bekommen. Zu diesen Rechten zählen auch die Feiertage", sagt Sanac. "Wenn jemand sich nicht zu Hause fühlt, erschwert das die Integration." Zudem sei es purer Stress, wenn man beim Gebet immer wieder auf die Uhr schauen müsse.

Auch in der jüdischen Gemeinde besteht der Wunsch nach gesetzlichen Feiertagen, sagte der Generalsekretär der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Raimund Fastenbauer. Man habe über die gesetzliche Verankerung auch verhandelt, sei aber am Widerstand der Wirtschaftskammer gescheitert.

Muslimen-Vertreter Sanac ortet dagegen zwar einen Willen zur Umsetzung, aber: "In Österreich dauert immer alles so lange." Er bespreche das Thema immer wieder etwa mit Bundespräsident Heinz Fischer oder Bürgermeister Michael Häupl.

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