Kurz und Kern im steirischen Krisengebiet

In der Steiermark sorgten schwere Unwetter für massive Schäden
Gummistiefel-Duell im Wahlkampf: Kanzler Christian Kern (SPÖ) und ÖVP-Chef Sebastian Kurz änderten kurzfristig ihre Terminpläne, um sich ein Bild von den Unwetterschäden in der Steiermark zu machen.

Eigentlich wollte ÖVP-Chef Sebastian Kurz heute ein neues Gesicht für die Bundesliste der Volkspartei präsentieren - doch dieser Termin fiel ins Wasser: Um sich ein Bild von den massiven Unwetterschäden in der Steiermark zu machen, fuhr Kurz Montagfrüh ins obersteirische Oberwölz. Fotografen und Journalisten waren laut seinem Büro nicht mit von der Partie, dafür aber der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP).

Gespräche in Graz

Eine gute Stunde soll Kurz in Oberwölz gewesen sein, danach machte er sich auf den Weg nach Graz, um dort gemeinsam mit Schützenhöfer und Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) Bundesmittel für die Katastrophenhilfe in der Obersteiermark zu präsentieren. Aus dem Umfeld des Außenministers heißt es, dass es "ganz unbürokratisch" Entschädigungen für die Betroffenen aus dem Katastrophenfonds des Finanzressorts geben wird. Rund 100 Millionen Euro sollen für die Schäden und die Verhinderung künftiger Schäden zur Verfügung gestellt werden. Neben dem Finanzressort steuert ach das Landwirtschaftsministerium Geld bei, heißt es aus der ÖVP.

Kern am Nachmittag in Oberwölz

Doch nicht nur Kurz ist heute im Katastropheneinsatz: SPÖ-Chef Christian Kern sagte eine Betriebsbesichtigung der Kapfenberger Stadtwerke ab, um am Nachmittag bei einer Einsatzbesprechung in Oberwölz dabeizusein. Kern wohnte einer Sitzung der Einsatzleitung am frühen Nachmittag bei und machte sich ein Bild von den Aufräumarbeiten. Der Kanzler versprach rasche und unbürokratische Hilfe.

"Es ist herausragend, was die Retter und Helfer geleistet haben und leisten, ich bedanke mich ausdrücklich dafür", sagte der Kanzler gegenüber der APA: "Es muss schnell geholfen werden." Es sei auch beeindruckend, wie die Gemeinschaft in solchen Situationen zusammenhalte. Kern versprach, dass rasch Klarheit über die Hilfszahlungen an die Betroffenen herrschen werde. Es gebe eine enge Abstimmung mit dem Land Steiermark, er habe sich mit LHStv. Michael Schickhofer (SPÖ) ins Einvernehmen gesetzt. Die Menschen könnten sich auf die Bundesregierung verlassen, sagte Kern.

Kern sagte weiters, es gehe darum, möglichst rasch die von ihm vorgeschlagene Regelung für freiwillige Helfer im Katastropheneinsatz zu realisieren. Diese müssten dafür drei zusätzliche Urlaubstage von ihren Arbeitgebern bekommen, die Kosten dafür würden aus dem Katastrophenfonds des Bundes beglichen. "Der ist gut gefüllt, das ist machbar", sagte der Kanzler.

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