Oberhauser: Prognose für Krankenkassen zu früh

Oberhauser: Prognose für Krankenkassen zu früh
Die Ministerin reagiert zurückhaltend auf die Ansage, die Kassen könnten wieder in die roten Zahlen rutschen.

Zurückhaltend reagiert Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) auf die Ankündigung von Hauptverbands-Chef Peter McDonald, dass die Krankenkassen 2015 und 2016 wieder ins Minus rutschen werden. Es sei zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh, um abschätzen zu können, wie sich die Kassen wirtschaftlich in den kommenden Jahren entwickeln werden, sagte Oberhauser am Montag.

"Die finanzielle Entwicklung der Krankenkassen hängt einerseits von den Einnahmen ab, die wiederum von der Entwicklung des Arbeitsmarktes und der Wirtschaft in Österreich abhängen", hielt Oberhauser in einer Stellungnahme gegenüber der APA fest. Hier erhofft sich die Gesundheitsministerin ebenso wie McDonald Impulse durch die geplante Steuerreform.

Steigende Medikamentenkosten

Andererseits hänge die finanzielle Entwicklung der Krankenkassen auch von den Ausgaben ab, betonte die Gesundheitsministerin. Die steigenden Medikamentenkosten seien hier auf jeden Fall ein wichtiger Aspekt. Dabei handelt es sich für Oberhauser "allerdings um ein Problem, das nicht nur Österreich betrifft und wir brauchen hier gesamteuropäische Lösungen." Grundsätzlich hielt die Gesundheitsministerin fest, es sei McDonald "hoch anzurechnen, dass er mit der Vorsicht eines ordentlichen Kaufmanns bedachte Prognosen über die finanzielle Entwicklung der Krankenkassen tätigt".

Die NEOS sehen in den von McDonald prognostizierten roten Zahlen der Krankenkassen hingegen jetzt bereits klares Signal für die Notwendigkeit von Strukturreformen. Sozialsprecher Gerald Loacker fordert, dass die Gesundheitsreform viel schneller vorangetrieben werden müsse. Verstärkte Arbeit über den niedergelassenen Bereich und "Entzug der Spitalsplanung aus dem Machtbereich der Landesfürsten" sind für Loacker mögliche erste Schritte, um strukturell einzugreifen.

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