New York Times: Österreich ist "Warnung für den Westen"

FPÖ-Kandidat Norbert Hofer
New-York-Times-Kolumnistin warnt vor Hofer, sieht die westlichen Demokratien in Gefahr.

So deutlich und eindringlich stand es noch nirgends: "Am Montag könnte die westliche Welt zu den Neuigkeiten aufwachen, dass ein europäisches Land zum ersten Mal seit Ende des Nazi-Regimes eine politisch rechts außen stehende Person demokratisch zu ihrem Staatsoberhaupt gewählt hat", schreibt Sylvie Kauffmann, Redaktionsleiterin der französischen Le Monde in ihrer Kolumne für die New York Times. Und meint damit den freiheitlichen Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer.

Kauffmann beschäftigt sich aber nicht nur mit Österreich, sondern mit einem Trend, den sie – bis hin zu Donald Trump in den Vereinigten Staaten – in der gesamten westlichen Welt sieht. Ein Jahr später könnte Marine Le Pen Präsidentin Frankreichs werden – und Trump bereits im Weißen Haus sitzen. "Die seltsame politische Landschaft in Österreich ist kein Einzelfall mehr", schreibt Kauffmann.

Im Gegenteil: In Ungarn regiert Viktor Orban, auch in Polen und der Slowakei sind Populisten an der Macht. Aber ein Präsident Hofer, konstatiert Kauffmann, würde eine neue Dimension sein, weil es kein postkommunistisches Land ist. "Österreich ist nicht das neue Europa. Es ist das alte Europa."

Kauffmann sieht gar den demokratischen Westen in Gefahr. Sie befürchtet, Barack Obama könnte "der letzte amerikanische Präsident sein, der einer demokratischen westlichen Weltordnung vorsteht."

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