New York & Co gegen Trump, neue Geldgeber gesucht

Nach dem Ausstieg der USA bleibt fraglich, wer vor allem weltweit deren Part übernimmt.

Die Ankündigung wurde bereits erwartet. Als sich die Befürchtungen dann aber bewahrheiteten, war es doch für viele ein Schock. Um Amerika und seine Bürger zu schützen, so donnerte es jüngst aus dem Rosengarten des Weißen Hauses in Washington, werden die Vereinigten Staaten (USA) aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen.

Die Reaktionen der internationalen Gemeinschaft, vor allem die der Europäer, auf die Mitteilung des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump waren eindeutig. "Make our planet great again" twitterte beispielsweise Frankreichs frisch gewählter Staatspräsident und Europas neuer Sonnyboy Emmanuel Macron. Auch sonst war man sich in der Weltgemeinschaft schnell einig: Wir machen auch ohne Trump weiter, lautete der Tenor.

Widerstand in den USA

Doch wie sieht es nun nach dem Ausstieg der Vereinigten Staaten mit den Pariser Klimazielen wirklich aus? Man wollte ja die Erderwärmung bis 2030 auf deutlich unter 2° Celsius senken. Während nun aber die Trump-Regierung medienwirksam gegen Klimaschutzregulierungen vorgehen wird, in der Hoffnung dadurch längst verlorene Arbeitsplätze zurückzuholen, bildet sich bereits beachtlicher inneramerikanischer Widerstand.

Neben den zahlreichen Initiativen des Privatsektors werden jetzt nämlich auch die mächtigen US-Bundesstaaten aktiv. Noch am Tag des Trump’schen Ausstiegs verkündeten die drei Demokratischen Gouverneure Kaliforniens, Washingtons und New Yorks die Gründung der "United States Climate Alliance".

Gemeinsam wolle man daran arbeiten, die in Paris getroffenen Verpflichtungen einzuhalten und aggressive Maßnahmen gegen die Erderwärmung zu setzen. Einige Tage später hatten sich bereits zwölf Staaten der Allianz angeschlossen.

Das Hauptproblem ist nun vor allem finanzieller Natur. Wie auch viele andere Staaten hatten die USA Zusagen in Milliardenhöhe an ärmere Länder gemacht, um diese bei ihren Klimavorhaben zu unterstützen. Dieses Geld wird nun ausfallen und finanziell schwächere Länder dürften ihren Bemühungen zurückfahren. Dabei handelt es sich allerdings nicht um Spenden, sondern um Entwicklungsprojekte, an denen auch Firmen der Geber Länder beteiligt sind. US-amerikanische Firmen sind davon jetzt ausgeschlossen.

Österreich säumig

Trotz des breiten internationalen Konsens, am Kampf für das Klima festzuhalten, wird man sich aber auch in Europa mehr einfallen lassen müssen, um dem Klimawandel wirklich effektiv Einhalt zu gebieten. Denn die bisherigen Bemühungen werden nicht ausreichen, die gesetzten Ziele zu erreichen. In Österreich stiegen die Treibhausgasemissionen zuletzt sogar wieder an. Es fehlt nach wie vor an einem verbindlichen Plan für eine nachhaltige Senkung in allen Bereichen.

Kommentare