Neuer Preis und Charta für "mehr Miteinander"

Patricia Kahane: Eine der Initiatoren des Instituts für politische Innovation
Award und Parlamentarier-Plattform mobilisieren für Qualitätsschub in der Politik.

Was für ein Zufall: Unabhängig voneinander und de facto zeitgleich präsentierten sich am Mittwoch zwei Initiativen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen, nämlich: Sie wollen mehr Qualität und Innovation in den politischen Betrieb bekommen.

Der erste Schauplatz war das Café Hawelka, wo das neu in Wien beheimatete "Innovation in Politics Institute" seinen – ebenfalls neuen – Preis für politische Innovation präsentierte.

Der vier Kilogramm schwere Award soll am 6. Dezember zum ersten Mal vergeben werden. Die Idee: In neun Kategorien werden Best-practice-Modelle gekürt, die die Politik nachweislich vorangetrieben haben (http://innovationinpolitics.eu/).

Edward Strasser, einem der Gründer des Instituts, geht es insbesondere darum, "den Vertrauensverlust in die Politik" zu bekämpfen.

Wie genau?

Um diese Frage konkret zu beantworten präsentierten die Initiatoren des in acht Ländern arbeitenden Instituts zwei mögliche Finalisten: Das eine sind www.zukunftsorte.at – eine Plattform, die kleine, innovative Gemeinden miteinander vernetzt, wo sich also ein Bürgermeister vom anderen etwas abschaut. Der Clou dabei: Die Gemeinden sind nicht notwendigerweise geografische Nachbarn, sondern digital verbunden und über ganz Österreich verteilt.

Das zweite Projekt http://schau.auf.linz.at/ präsentierte der Linzer Vizebürgermeister Christian Forsterleitner. Die Innovationskraft dieses Projekts besteht darin, dass Bürger schnell und unkompliziert Schäden oder andere Störungen, die ihnen im Stadtalltag auffallen (kaputte Laternen, etc.) via App an die Stadt melden, und dass sich dadurch der Kontakt zwischen Verwaltung und Bürgern stark verbessert hat.

90 europaweite Projekte sollen bei der ersten Preisverleihung präsentiert werden.

Zu den Gründern des Instituts gehören Investorin Patricia Kahane und Andre Heller, der die Gala am 6. Dezember auch künstlerisch gestalten wird.

Der zweite bemerkenswerte Schauplatz war gestern das Parlament, wo auf Initiative des nö. Landtagsmandatars Lukas Mandl Vertreter verschiedener Parteien und Institutionen eine "Charta der politischen Qualität" präsentierten (politikqualitaet.at). "Wie der Buchdruck oder die Glühbirne, ist auch der Parlamentarismus eine Innovation der Menschheit", sagte Mandl. Allen Mitstreitern der Initiative ist gemein, dass sie sich für ein wertschätzenderes Miteinander in der Tagespolitik einsetzen.

Vertreter von FPÖ und Team Stronach gehören der Initiative – noch – nicht an. "Aber die Einladung steht", sagt Mandl.

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