Neue Unis-Sprecherin will mehr Zugangshürden

Rektoren-Chefin Sonja Hammerschmid
Rektoren-Chefin: "SPÖ ruht sich auf alten Konzepten aus".

Die neuen Vorsitzenden der Universitätenkonferenz (Uniko) greifen ein kontroversielles Thema auf. Es geht um Studienplatzlimits.

Weil in den allermeisten Fächern der Uni-Zugang offen ist, es also keine Limits geben darf wie viele Studenten sich anmelden, leiden einige Fakultäten an einem groben Missverhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden.

Die am Montag neu gewählten Uniko-Präsidenten Sonja Hammerschmid (Vet-Med Uni) und ihr Vize Oliver Vitouch (Uni Klagenfurt) fordern deshalb die " kapazitätsorientierte Studienplatzfinanzierung". Soll heißen: Die Unis verlangen von der Regierung, dass jeder Studienplatz ausfinanziert wird, also je nach Anzahl der Studenten das Budget für die einzelnen Unis oder Fakultäten auch steigt. Und weil das mehr Geld kosten würde, sei das Thema im Ministerium auch nur mäßig beliebt", sagt Hammerschmid.

Flächendeckende Zugangsbeschränkungen forderten weder Hammerschmid noch Vitouch. Aber in jenen Fächergruppen, in denen eine qualitätsvolle Ausbildung nicht mehr möglich sei, werde man aber über Zugangsregeln reden müssen, so Hammerschmid. Das ist seit den Zeiten von SPÖ-Kanzler Bruno Kreisky für die Roten tabu – der offene Hochschulzugang ein Kern der SPÖ-Unipolitik.

Alte Konzepte

"Die SPÖ ruht sich zu sehr auf Konzepten der Vergangenheit aus", befand Vitouch. Was noch zu Zeiten Kreiskys wichtig gewesen sei, "bei völlig anderen Verhältnissen, bedürfen einer Veränderung. Es ist gefährlich, sich auf die althergebrachten Konzepte von vor 40 Jahren zu verlassen." Hammerschmid unterstreicht diese Ansicht, stellt aber erneut klar, dass jeder Studienplatz ausfinanziert werden müsse – das Modell also nach oben hin offen und nicht mit einem "Preisdeckel" versehen sein soll. Jetzt will sie auch im Parlament mit den Wissenschaftssprechern aller Parteien darüber verhandeln.

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