FPÖ pro Putin: "EU in Geiselhaft der Nato"

Der Wiener FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus
Besuch in Moskau: Strache-Stellvertreter Johann Gudenus verteidigt Russlands Ukraine-Politik.

Er hat in Moskau studiert, besucht die Stadt oft und unterhält beste Beziehungen zur russischen Regierung: Wiens FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus hat aus seinen Sympathien für Russland nie ein Hehl gemacht. Dass diese Sympathien auch politisch heikle Konsequenzen haben können, zeigte erst kürzlich sein Ausflug auf die Krim.

Dort beobachtete er die international kritisierte Volksabstimmung über die Unabhängigkeit der Halbinsel und erklärte sie quasi für demokratisch einwandfrei.

Am Donnerstag war Gudenus wieder in Moskau. Gemeinsam mit dem außenpolitischen Sprecher der FPÖ, Johannes Hübner, nahm er am "Internationalen Interparlamentarischen Forum" teil: Auf Einladung von Duma-Vorsitzenden Sergej Naryschkin, einem langjährigen engen Vertrauten von Wladimir Putin. Das Thema: Die Krise in der Ukraine.

Gudenus machte in seinem Auftritt deutlich, wen er für diese Krise primär verantwortlich macht: Die EU und ihre russlandfeindliche Politik. "Die EU ist in der Geiselhaft von NATO", machte er auch gegenüber dem KURIER seine Haltung deutlich. Auf den ebenfalls heftig kritisierten Putin-Besuch in Wien, sei er "stolz", meint der enge Vertraute von FPÖ-Chef Strache: "Endlich hat Österreich wieder einmal seine Rolle als neutraler Vermittler erfüllt."

Die Veranstaltung in Moskau fand unter dem Vorsitz von zwei ehemaligen Präsidenten der parlamentarischen Versammlung des Europarates statt. Russland ist nach dem Anschluss der Krim aus dieser Versammlung hinausgeworfen worden. Das Treffen in Moskau, so meinte Gastgeber Naryschkin stolz, zeige, "dass die Versuche Russland international zu isolieren, gescheitert sind."

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