Montanuni Leoben schloss "Leder"-Mitglieder von Feierlichkeiten aus

Burschenschafter
Der Auschluss soll bis zu einer "befriedigenden Reaktion" der Burschenschaft aufrecht bleiben.

Die Montanuniversität Leoben hat am Freitag die Mitglieder der Burschenschaft " Leder" von allen akademischen Feierlichkeiten ausgeschlossen, bis es zu einer "befriedigenden Reaktion" ihrerseits komme. Die Uni forderte die Burschenschaft in ihrer Aussendung auf, zu den am Donnerstag aufgekommenen Facebook-Aktivitäten mit möglicherweise nationalsozialistischem Bezug Stellung zu nehmen.

Hochschule erwartet Distanzierung

Konkret hofft die Hochschule, dass sich die "Leder"-Mitglieder "von derartigem Gedankengut ausdrücklich distanzieren und für den Fall einer Bewahrheitung der Vorwürfe daraus unverzüglich personelle Konsequenzen ziehen". Die steirische Sozialistische Jugend (SJ) hatte am Donnerstag Facebook-Einträge des Schriftführers der Burschenschaft kritisiert, weil Inhalte wie etwa "Ritterkreuzträger der Wehrmacht" oder Fotos von deutschen Panzerkommandanten und Luftwaffe-Piloten gezeigt worden sein sollen.

Peter Drechsler, Vorsitzender der SJ Steiermark, zeigte sich am Freitag auf APA-Nachfrage mit den Maßnahmen der Universität vorerst zufrieden, doch das sei nur die Spitze des Eisbergs. Es sei Aufgabe des Verfassungsschutzes, alles bei Burschenschaften aufzudecken. Die Montanuniversität selbst distanzierte sich neuerlich von NS-Gedankengut: "Alle Formen der Verherrlichung, Anerkennung oder Verbreitung von rassistischem, diskriminierendem und nationalsozialistischem Gedankengut haben auf unserer Universität keinen Platz." Bereits Anfang Jänner hatte ein Flyer der "Leder" mit einem Familienbild des nationalsozialistischen Malers Wolfgang Willrich für Aufsehen gesorgt.

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