Häupl rüffelt Hofer: "Präsidialdiktatur"

Der Bundespräsidentschaftskandidat wäre vorsichtig ob einer Angelobung der Wiener Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely.

Bei einer Diskussionsveranstaltung äußerte sich Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer zum desiginierten Bundeskanzler Christian Kern. Hofer kenne Kern persönlich, wie er gegenüber den Oberösterreichischen Nachrichten sagte, und dass durch einen Wechsel mehr Schwung in die Regierunsarbeit kommt "kann man sich wünschen".

Die Aussagen Norbert Hofers zu einer kolportierten Ministerin Sonja Wehsely sorgen währenddessen für Wirbel. Hofer wäre vorsichtig, was eine Angelobung der aktuell als Gesundheitsstadträtin in Wien tätigen Wehsely beträfe. Zumindest so lange, bis geklärt sei wer für den Skandal rund um die islamischen Kindergärten in Wien (der KURIER berichtete) die Verantwortung trage und inwieweit Wehsely darin verwickelt sei.

"Marschieren in eine Präsidialdiktatur"

Wiens Bürgermeister Michael Häupl weißt indes die Kritik scharf zurück. "Hofers Vorgehen ist an Niedertracht nicht zu überbieten", merkte er an. Angesichts der Regierungs-"Entlassungsfantasien" wirft Häupl Hofer vor, "unverblümt in Richtung Präsidialdiktatur zu marschieren".

Häupl sieht darin "typische FPÖ-Politik, wenn zuerst Gerüchte in die Welt gesetzt werden, um diese danach politisch zu verwerten" - und dies praktiziere Hofer "selbst als Kandidat für das höchste Amt im Staate". Wehselys Arbeit als Soziallandesrätin sei "tadellos" - aber Hofer wolle sie "anpatzen", weil sie ihm "nicht opportun erscheint". "Dieser Mann kann nicht gewählt werden! Es drohen Machtmissbrauch und instabile bis chaotische Verhältnisse", unterstrich Häupl.

Wer unter dem neuen Kanzler und SPÖ-Chef Christian Kern - er wird am Dienstag von Heinz Fischer angelobt - im Regierungsteam sitzen wird, war auch am Samstag noch nicht bekannt. In den Medien wurden neben Wehsely und Jörg Leichtfried auch der Rechtsanwalt Alfred Noll oder die Lienzer Bürgermeisterin und Landtagsabgeordnet Elisabeth Blanik genannt.

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