Landtagswahlen: Was Kärnten für Salzburg bedeutet

Peter Kaiser hat dazugewonnen
Salzburgs SPÖ-Chef Steidl fühl sich vom "starken Südwind" beflügelt, FPÖ- und NEOS-Spitzenkandidaten befinden: "Kärnten ist anders"

Sieben Wochen vor der eigenen Landtagswahl wurde der Ausgang des Urnengangs in Kärnten am Sonntag in Salzburg natürlich mit Argusaugen beobachtet. In ihren Stellungnahmen wiesen aber gleich mehrere Salzburger Spitzenkandidaten darauf hin, dass Kärnten anders sei und Rückschlüsse für die Wahl am 22. April nur beschränkt gezogen werden könnten.

Die Werte der Sozialdemokratie

"Gratulation an Landeshauptmann Peter Kaiser und die Kärntner SPÖ" kam vom Salzburger SPÖ-Landesvorsitzenden Walter Steidl. Die ganze Sozialdemokratie in Österreich könne stolz auf Kaiser und dessen Erfolg sein. "Es hat sich heute gezeigt, dass sich die Menschen in schwierigen Phasen auf die Werte der Sozialdemokratie zurückbesinnen", sagte Steidl zur APA. Kaiser sei mit Optimismus und Zuversicht vorangegangen und habe das Land wieder auf solide Beine gestellt. Das hätten ihm die Menschen in Kärnten heute gedankt.

Auf die Frage nach seinen Rückschlüssen für die Wahl in Salzburg sagte Steidl: "Nach dem guten Ostwind aus Niederösterreich und dem guten Westwind aus Tirol kommt nun der starke Südwind aus Kärnten. Das macht uns optimistisch auch für Salzburg. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch hier Vertrauen zurückgewinnen und stärker aus der Wahl hervorgehen werden."

Kärnten war schon immer anders

Von einem "schönen Ergebnis für die FPÖ" sprach die Generalsekretärin und Salzburger FPÖ-Obfrau Marlene Svazek. Platz 2 in Kärnten sei absolut unangefochten, und das heiße für sie auch, dass die Kärntner die Freiheitlichen in der Landesregierung haben wollen. Für Salzburg selbst nehme man den Rückenwind zwar gerne mit, Kärnten sei aber schon immer anders gewesen. Der heutige Wahlausgang lasse sowohl für die SPÖ als auch für die FPÖ und die Grünen keine großen Rückschlüsse für Salzburg zu. Für sie sei interessanter, wie die Wahl in Tirol verlaufen sei und vor allem was jetzt bei der Regierungsbildung geschehe, sagte Svazek im APA-Gespräch.

Salzburgs ÖVP-Chef Landeshauptmann Wilfried Haslauer sprach von einem "passablen Ergebnis" der Volkspartei in Kärnten. "Ein Ergebnis mit einem leichten Plus ist ein Resultat, auf dem man aufbauen kann. Gratulation an Christian Benger und sein Team zu einem engagierten und vor allem fairen Wahlkampf. Ich möchte auch Landeshauptmann Peter Kaiser zum Erreichen des ersten Platzes gratulieren und freue mich weiter auf die gute Zusammenarbeit", so Haslauer in einer schriftlichen Stellungnahme.

Grüne: "Schwerer Rückschlag"

"Rolf Holub hatte es in Kärnten durch die Kandidatur von gleich drei Grünen Gruppen noch ein Stück schwerer als beispielsweise Niederösterreich, das auch immer schon ein hartes Pflaster für Grüne Politik war. Dass Kärntens Grüne nun nicht mehr im Landtag vertreten sind, ist für die Grünen enttäuschend, aber vor allem für den Umweltschutz ein schwerer Rückschlag", sagte Salzburgs Grüne Landessprecherin LHStv. Astrid Rössler. Gerade eine Person wie Rolf Holub, der sich als Korruptionsbekämpfer und Umweltschützer einen Namen gemacht habe, würde auf dem politischen Kärntner Parkett mit einer FPÖ als zweitstärkster Partei auch in Zukunft dringend gebraucht.

Für Sepp Schellhorn, Landessprecher und Spitzenkandidat der NEOS in Salzburg, war vor allem überraschend, dass die Wahl so klar ausgegangen ist und seine Partei den Einzug so eindeutig verfehlt hat. "Das haben sich sowohl die Kärntner als auch die Salzburger anders erwartet." Für Salzburg selbst seien aus dem heutigen Urnengang aber keinerlei Rückschlüsse zu ziehen. "Kärnten ist anders, und zwar im gesamten Wahlverhalten und im gesamten Wählerspektrum." An seiner zuversichtlichen Haltung für die Wahl in seinem eigenen Bundesland ändere sich daher durch heute gar nichts.

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