Koalition will nun doch neutral informieren

Koalition will nun doch neutral informieren
Pro- & Contra-Argumente sollen vor Befragung online gestellt werden. ÖVP stichelt wieder gegen Darabos.

Ein rotes Trio rückte gestern aus, um zu begehren, was es bisher nicht wollte: eine Broschüre in Sachen Wehrpflicht – als „Entscheidungshilfe“ für die Volksbefragung am 20. Jänner. Online – weil kostengünstig – möchten SPÖ-Geschäftsführer Günther Kräuter, die Minister Norbert Darabos und Rudolf Hundstorfer die Bürger alsbald informieren. Sofern „die ÖVP ihr Modell offenlegt“, wie der Berufsheer-Fan Darabos befindet.

„Wir sind gesprächsbereit, so ein Buch in Anlehnung an jenes in Salzburg zu machen“, sagte ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch dem KURIER. Auch er ist dafür, das Kompendium ins Netz zu stellen – „auf die Homepage des Innenministeriums und/oder des Kanzleramts“. Dass die SPÖ von „Versteckspiel“ spricht, was das ÖVP-Modell anlangt, ärgert Rauch: „Von Darabos kennen wir nur eine Fata Morgana. Unser Modell ist klar. Wir wollen bei Wehrpflicht, Zivildienst und Katastrophenschutz bleiben, den Grundwehrdienst aber attraktivieren.“ Spitzer Nachsatz: „Dazu hätte Darabos längst Zeit gehabt.“

Rauch ist auch skeptisch, ob der Koalitionspartner die Aufklärungsfibel tatsächlich will. Vor Kurzem hätten sich Darabos und Kanzler Werner Faymann ja noch dagegen verwahrt: „Das sollte einmal intern geklärt werden. Dann muss Faymann auf unseren Parteichef Spindelegger zukommen.“ Ist nicht zu befürchten, dass sich SPÖ und ÖVP punkto Text nicht einigen können, dass sich einer vom anderen übervorteilt fühlt? „Wir sind die letzten, die Zeilen zählen“, beteuert Rauch. Im Übrigen könne die SPÖ auch anderweitig informieren. „Ihr Punsch-O-Mobil, mit dem sie in Wien für ein Profi-Heer wirbt, kann ja auch nach Tirol fahren – wenn es geländetauglich ist.“

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