Kindergärten sperren bis zu vier Wochen im Sommer zu

Familienministerin Karmasin: „Lücken bei Betreuung unter Dreijähriger schließen“
Am längsten schließen die Vorarlberger, am kürzesten die Wiener.

Halb lustig sind für viele lange Ferien – weil sie berufstätig sind und Kinder haben, die Horte und Kindergärten, in denen diese normalerweise betreut werden, aber im Sommer nicht zu betreten sind. Im Schnitt drei bis vier Wochen sind sie im Sommer zu, wie aktuelle Zahlen der Statistik Austria zeigen (Grafik). Am schwierigsten ist die Situation für Mütter und Väter im ÖVP-regierten Ländle. Dort sind die Kindergärten rund 38 Tage im Jahr geschlossen. Am besten haben es jene aus dem rot-grünen Wien – mit durchschnittlich nur 1,4 Sperrtagen. Seit 2008 sind – außer in Vorarlberg – die Schließtage reduziert worden. Und: Immerhin jeder dritte Kindergarten ist mittlerweile auch in den Sommerferien offen. Auch mehr Mädchen und Buben sind in Betreuungseinrichtungen als 2008: 272.041 im Alter bis fünf – das sind zusätzlich 29.200. Bei den Zweijährigen ist am meisten weitergegangen (plus 12.500; bei den Einjährigen plus 8600, bei den Dreijährigen plus 6500).

Weiter Weg

Regierungspolitikerinnen behagt diese Entwicklung; sie wissen aber auch, dass es damit nicht getan ist. "Die Bemühungen greifen. Wir haben noch einen Weg in den nächsten vier Jahren vor uns", sagt ÖVP-Familienressortchefin Sophie Karmasin.

Kindergärten sperren bis zu vier Wochen im Sommer zu
Rot und Schwarz haben diese Woche im Ministerrat beschlossen, bis 2017 insgesamt 300 Millionen in Kinderbetreuungsstätten zu investieren. Karmasin: "Lücken bei der Betreuung für unter Dreijährige sollen geschlossen werden." Jetzt seien die Länder und Gemeinden gefordert, befindet SPÖ-Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek: "Sie müssen die Mittel rasch abholen." Karmasin hofft, dass das Mehr an Plätzen ein Weniger an Schließtagen bringt. Denn die Unterschiede zwischen den Bundesländern seien noch "gravierend".

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