100 Prozent für JVP-Chef Sebastian Kurz
Die Inszenierung hatte etwas von Hollywood: An einem Stand gab es Popcorn; beim Eintreffen der Ehrengäste setzte es ein Blichtlicht-Gewitter; und der, den man hier, beim 25. Bundestag der Jungen ÖVP (JVP), als "Hauptdarsteller" empfinden konnte, er begrüßte alle persönlich – Sebastian Kurz.
Als am Samstag im Linzer "Design Center" zum ersten Mal der Name des Außenministers und JVP-Bundesobmannes fällt, wollen die Delegierten nicht aufhören zu applaudieren. Selbst Parteichef Reinhold Mitterlehner musste sich in Sachen Applaus geschlagen geben, nicht zu reden von den Landeshauptleuten Pühringer und Pröll.
Es war die Show des Jüngeren. Und das sollte sich auch später, bei der Wahl des JVP-Chefs, zeigen. Als müsse er noch eines draufsetzen, übertraf Kurz das Fabel-Ergebnis von Parteichef Mitterlehner beim Bundesparteitag (99,1 Prozent) und wurde dreistellig: 100 Prozent Zustimmung.
Inhaltlich kamen vom alten, neuen JVP-Boss durchaus bekannte Themen. Die Frage der Pensionsgerechtigkeit etwa: "Es kann nicht sein, dass wir heute durchschnittlich sechs Jahre früher in Pension gehen als 1970, obwohl die Lebenserwartung um zwölf Jahre gestiegen ist."
Dann die gebotene Ansage zu den Terroranschlägen in Paris: "Es wäre ein Fehler, jetzt alle Muslime unter einen Generalverdacht zu stellen. Aber wir müssen entschlossen gegen den Terror vorgehen."
Besonders spannend wird, inwieweit Kurz partei-intern für die Anliegen der JVP kämpft. Denn die Jungen beschlossen am Samstag einige, durchaus kontroversielle Forderungen. Eine der markantesten: Nicht die Partei, sondern die Anzahl der Vorzugsstimmen soll letztlich entscheiden, wer als Mandatar ins Parlament einzieht.
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