Altbischof Stecher ist tot

Altbischof Stecher ist tot
Mit Reinhold Stecher verliert die katholische Kirche einen offenen und kritischen Vertreter.

Innsbrucks Altbischof Reinhold Stecher ist Dienstagabend verstorben. Der 91-Jährige war in der Nacht zuvor nach einem Herzinfarkt in die Klinik eingeliefert worden. Stecher war von 1980 bis 1997 zweiter Bischof der Diözese Innsbruck.

Sein Nachfolger Manfred Scheuer zeigte sich tief betroffen über den Tod Stechers. Die Diözese sei "in großer Trauer und zugleich Dankbarkeit für sein Wirken". Auch Kardinal Christoph Schönborn würdigte den Verstorbenen: Stecher habe "durch seine Person, seine Texte und seine Bilder vielen Menschen die Freude am Glauben und einen Zugang zum Evangelium eröffnet“. Vielen habe "seine Geradlinigkeit, seine kritische Stimme sowie seine Liebe zu den Bergen beeindruckt", sagte Schönborn. Auch sei er ein "sehr guter Karikaturist mit einem tiefsinnigen Humor" gewesen. Tirols Landeshauptmann Günther Platter würdigte Stecher als "Ausnahmeerscheinung unserer Zeit". Die Bevölkerung habe Stecher "hoch verehrt".

Der liberal orientierte Stecher - er trat etwa für die Zulassung von Verheirateten zum Priesteramt ein - lebte zuletzt in einem Altersheim. Dort ging er unter anderem seiner Leidenschaft, dem Malen, nach. Er war auch weiterhin in der Seelsorge sowie als Vortragender aktiv.

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