Immer weniger glauben an große Rolle Österreichs in der Welt
Wie sehen die Österreicher die Zukunft bei Kernthemen? Und wie hat sich der Blick seit 1986, damals wurden die gleichen Fragen im Hinblick auf die Zukunft im Jahr 2000 gestellt, verändert?
„49 Prozent der Österreich glauben, dass sich Österreichs Rolle in der Welt nicht ändern wird – weil sie jetzt schon kaum von Gewicht ist. Und 39 Prozent sehen die Rolle weiter abnehmen. Das war 1986 noch anders, da war die außenpolitische Rolle der Kreisky-Ära noch spürbar“, erklärt OGM-Chef Wolfgang Bachmayer.
Eurosklerose
Groß ist die Skepsis aber auch in Sachen EU: Zwei Drittel der Befragten schließen aus, dass es im Jahr 2020 die „Vereinigten Staaten von Europa“ geben wird. „1986 war die Skepsis zu Europa schon groß, aber mittlerweile haben die Österreicher aufgrund der andauernden Krise der EU eine starke Eurosklerose. Obwohl die europäische Einigung bereits weit fortgeschritten ist, gibt es quer durch alle Altersgruppen eine große Skepsis und Ablehnung“, sagt der Meinungsforscher. Geblieben sei aber die Hoffnung auf Frieden in Europa, nur jeder Fünfte bezweifelt, dass auch noch 2020 Frieden in Europa herrschen wird. „Obwohl die Menschen 1986 noch optimistischer waren, nur wenige Jahre vor Ausbruch des blutigen Krieges am Balkan. Heute glaubt vor allem die Generation 50+ weiter an ein friedliches Europa.“
Erschreckend ernüchtert seien die Österreicher dafür im Hinblick auf den Hunger in den Entwicklungsländern. „So zynisch das auch klingt: Die Skepsis ist noch größer geworden aufgrund des Wissens, dass sich eh nichts ändern wird.“
Und wer wird im Jahr 2020 die globale Supermacht sein? Besonders die Jungen tippen mehrheitlich auf fernöstliche Staaten wie China oder Indien, erklärt der Meinungsforscher. „Da spiegelt sich deutlich die Berichterstattung der letzten Jahre wider. Der Stellenwert der USA schwindet.“
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