Hypo: Untreue-Verdacht um Schlosshotel Velden

Stein des Anstoßes: das Schlosshotel Velden.
Dass die Hypo das "Schloss am Wörthersee" mit großem Verlust verkauft hat, ruft die Staatsanwaltschaft auf den Plan.

Bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt läuft ein Ermittlungsverfahren wegen Untreue im Zusammenhang mit dem Schlosshotel Velden. Das berichtete die Kleine Zeitung am Dienstag. In das Hotel, das im Eigentum der Hypo stand, wurden zur Zeit von Jörg Haider und Wolfgang Kulterer 120 Millionen Euro investiert. Erlöst wurden beim Verkauf nur 50 Millionen.

Antoinette Tröster, Sprecherin der Klagenfurter Staatsanwaltschaft, bestätigte die Ermittlungen auf Anfrage der APA. Die Ermittlungen werden seit Längerem von der SOKO Hypo geführt, derzeit gegen neun Beschuldigte. Bei diesen handelt es sich um früher mit der Geschäftsleitung beauftragte "Organe und leitende Angestellte" der Bank sowie deren Immobilientochter KHBAG. Namen wollte Tröster unter Verweis auf die Nichtöffentlichkeit von Ermittlungsverfahren weder bestätigen noch dementieren.

Zweistelliger Millionenbetrag

Die strafbaren Handlungen, die der Bank "nach aktueller Verdachtslage" einen Schaden in zweistelliger Millionenhöhe zugefügt haben, sollen im Jahr 2004 und den folgenden gesetzt worden sein.

2003 hatte die Hypo das jahrelang leergestandene "Schloss am Wörthersee" - durch die gleichnamige Fernsehserie war der Bau berühmt geworden - dem deutschen Playboy Gunther Sachs abgekauft. Die Bank zahlte 22 Millionen Euro für die Liegenschaft, zu der auch 6,5 Hektar Grund gehörten. Der damalige Landeshauptmann Jörg Haider wollte es zu einem Luxushotel ausbauen lassen. Investiert wurde kräftig, doch lukrative Verkaufsmöglichkeiten tauchten nicht auf. 2011 verkaufte die inzwischen notverstaatlichte Hypo die Immobilie um 50 Millionen Euro an Milliardär Karl Wlaschek. Seit zwei Jahren betreibt nun die Falkensteiner Gruppe das Hotel.

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