Hypo laut Bayern 80 Prozent zu teuer

1,74 Milliarden Euro wurden 2007 für die Kärntner Bank gezahlt. Die Münchner fühlen sich getäuscht und wollen Schadenersatz.

1,74 Milliarden Euro blätterte die BayernLB 2007 für den Mehrheitserwerb der Kärntner Hypo hin - wert waren die Aktien allerdings weniger als 974 Millionen Euro. Das zumindest behauptet die bayerische Landesbank in einer Klage gegen die Hypo-Mitarbeiterstiftung, die 2007 eine der Anteilsverkäuferinnen war.

Gemäß der von der BayernLB in Auftrag gegebenen Wertberechnung, aus der in der Klage zitiert wird, hätte der höchste angemessene Kaufpreis für 100 Prozent der Hypo-Aktien 2,2 Milliarden Euro ausgemacht. Tatsächlich zahlte die BayernLB in einem ersten Schritt für 50 Prozent plus eine Aktie 1,625 Milliarden Euro. Man ging also von einem 100-Prozent-Preis von 3,25 Milliarden Euro aus, um knapp 50 Prozent mehr als nun gerade noch für angemessen erachtet wird.

Der tatsächliche Unternehmenswert liege sogar noch dreißig Prozent unter dem maximal gerechtfertigten Kaufpreis, heißt es.

Bayern wollen Bares zurück

Die Münchner fühlen sich getäuscht und wollen Schadenersatz. Ansatzpunkt für die Klage der BayernLB ist der Verkauf von Hypo-Vorzugsaktien in den Jahren 2006 und 2007, bei denen manchen der Aktionäre das Recht eingeräumt wurde, die Aktien ab einem bestimmten Zeitpunkt zurückzuverkaufen. Solche Put-Optionen könnten einer Anrechnung dieses Kapitals als Kernkapital in der Bilanz entgegenstehen: Die Bayern behaupten, dass ihnen die genaue Ausgestaltung verheimlicht worden sei.

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