Hubschrauber und Abfangjäger: "Es könnte eine Paketlösung geben"

Der moderne Airbus-Hubschrauber H145 könnte die altersschwache Alouette III des Bundesheeres ersetzen.
Luftraumüberwachung: Die Koalitionsspitze will bis zum Sommer über die kostengünstigste Variante entscheiden.

„Die Beschaffung neuer Helikopter muss so rasch wie möglich geschehen“, drängt Reinhard Bösch (FPÖ), der Vorsitzende des Landesverteidigungsausschusses. Und SPÖ-Verteidigungssprecher Rudolf Plessl geht noch weiter und warnt: „Die Planbarkeit im Heer ist nicht mehr gegeben.“ Man sei schon „im Bereich der roten Linien“, befand kurz vor Weihnachten selbst Verteidigungsminister Mario Kunasek.

Die Alouette III, die eben beim Schneechaos noch zum Einsatz kam, ist altersschwach und muss durch zwölf neue Geräte ersetzt werden. Auch drei Black Hawks stehen auf der Einkaufsliste. Über ein Sonderbudget von mehr als 300 Millionen Euro wird die Neuanschaffung finanziert.

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Eine Alouette III des Bundesheeres im Hilfseinsatz

Trotz Dringlichkeit sind die Hubschrauber noch nicht bestellt. „Selbstverständlich könnte es auch eine Paketlösung geben“, sagt Bösch. Und diese sähe so: Helikopter und die Jets für die Luftraumüberwachung könnten gemeinsam bei einem Hersteller angeschafft werden, auch wenn penibel darauf hingewiesen wird, dass Hubschrauber-Beschaffung und Luftraumüberwachung genau zu trennen seien.

Bekannt ist, dass Bundeskanzler Sebastian Kurz eine sparsame Variante will. „So günstig wie möglich, das ist selbstverständlich“, pflichtet ihm auch der freiheitliche Abgeordnete Bösch bei. Eurofighter-Chef Volker Paltzo nannte im KURIER-Interview kürzlich die Summe von 80 Millionen Euro für die Nachrüstung von insgesamt 15 Eurofightern.

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Billigste Variante

In Gesprächen mit Militärs und Sicherheitsexperten hört man, dass Airbus auch die Helikopter liefern könnte, die gesamte Beschaffung käme dann billiger. „Airbus-Hubschrauber erfüllen unsere Bedingungen, das Interesse ist gegeben“, sagt ein Offizier.

Eines steht fest: Es soll ein Government-to-Government-Geschäft geben, um Transparenz zu sichern. Gegengeschäfte bei militärischen Anschaffungen sollen nicht mehr stattfinden, das sagt auch die EU.

Der Sprecher von Minister Kunasek bestätigt, dass derzeit Sondierungen laufen. „Auch in Deutschland wurde angefragt“, der Rest sei geheim. Die Regierungsspitze will Mitte des Jahres nach der EU-Wahl und dem Eurofighter-U-Ausschuss über die Beschaffung entscheiden.

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