Pilz ist sich sicher, dass Van der Bellen antritt

Peter Pilz brachte Alexander Van der Bellen in die Politik.
Hofburg: Der grüne Aufdecker und Weggefährte gibt Alexander Van der Bellen echte Siegeschancen.

Am Montag gab es das erste wirkliche Indiz für die Bundespräsidentschaftskandidatur von Alexander Van der Bellen (demnächst 72). Der KURIER berichtete, dass der grüne Professor privat für klare Verhältnisse gesorgt hat. Im Herbst ließ er sich von seiner ersten Ehefrau einvernehmlich scheiden. Vor Kurzem ehelichte er seine Lebensgefährtin Doris Schmidauer (52), Geschäftsführerin im grünen Parlamentsklub.

Weiteres Indiz

Jetzt kommt ein weiteres starkes Indiz hinzu. Das grüne Urgestein Peter Pilz macht in einem KURIER-Interview anlässlich seines 30-Jahr-Jubiläum als Abgeordneter (erscheint am 7. Jänner) kein Geheimnis daraus, wie Van der Bellen entscheiden wird. Die Frage, ob sein Freund Alexander ins Rennen um die Hofburg einsteigen wird, beantwortet Pilz mit einem kurzen und eindeutigen "Ja." Und meint weiter: "Er ist ein ruhiger, intelligenter, weltoffener Mensch, der aus diesem Amt wirklich etwas Gutes machen kann."

Wer, wenn nicht Pilz, muss es wissen. Er war es, der den Ökonomen 1994 überredete, in die Politik einzusteigen. Damals musste Pilz allerdings noch mit allen Tricks arbeiten, um Van der Bellen zu überzeugen. Der grüne Aufdecker steckte es einem profil-Journalisten, dass Van der Bellen als Abgeordneter kandidieren will. So war der Universitätsprofessor gezwungen, Farbe zu bekennen. "Heute muss ich dem Glück nicht mehr auf die Sprünge helfen". Van der Bellen, Ex-Chef der Grünen, meinte bei einer Buchpräsentation zu einer möglichen Kandidatur. "Ich weiß, dass sich so ein Zeitfenster nur ein Mal im Leben auftut."

Pilz selbst will sich im Wahlkampf seines Freundes engagieren – um vor allem einen Mann als Präsident zu verhindern. "Würde die Gefahr bestehen, dass Erwin Pröll in die Hofburg einzieht, würde ich ein halbes Jahr meines Lebens dafür geben, um Van der Bellen im Wahlkampf zu unterstützen. Pröll, Jörg Haider und Karl-Heinz Grasser sind jene Personen, die den Machtmissbrauch in Österreich verkörpern", ätzt Pilz.

Norbert Hofer winkt ab

Das grüne Urgestein gibt Van der Bellen echte Siegeschancen. "Vor 30 Jahren, als Freda Meissner-Blau zur Bundespräsidentenwahl antrat, hofften wir auf sechs Prozent. Wenn mir damals einer gesagt hätte, dass 30 Jahre später ein Grüner gewinnen kann, hätte ich ihn ausgelacht. Jetzt ist es so weit."

Ein anderer hat sich bereits aus dem Rennen genommen. Der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer will nicht für die FPÖ antreten. Er meinte im ZiB2-Interview: "Ich bin 44 Jahre alt und fühle mich noch zu jung für das Amt."

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