HP Martin und Stadler vor Auslieferung

APAHOG14 - 20052009 - WIEN - OESTERREICH: ZU APA TEXT II - Der Spitzenkandidat zur EU-Wahl der Liste "Martin" Hans-Peter Martin am Mittwoch, 20. Mai 2009, anl. der ORF-Sendung Buergerforum zum Thema "Wahl des Europaparlaments". APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH
Der Rechtsausschuss stimmte für die Immunitäts-Aufhebung der beiden österreichischen Mandatare.

Die österreichischen EU-Abgeordneten Hans-Peter Martin und Ewald Stadler dürften ihre Immunität demnächst los sein: In beiden Fällen empfahl der zuständige Rechtsausschuss des Europaparlaments eine Aufhebung. Eine endgültige Entscheidung fällt im April, wenn das Plenum des Europaparlaments darüber abstimmt.

Bei dem fraktionslosen Martin hat die Staatsanwaltschaft Wien im Zuge der Wahlkampfkostenrückerstattung den Verdacht auf Förderungsmissbrauch, Untreue und schweren Betrug geäußert. Martins Ex-Büroleiter Martin Ehrenhauser hatte seinen früheren Chef 2011 wegen des Verdachts der missbräuchlichen Verwendung von 1,5 Millionen Euro Steuergeld angezeigt. Martins Immunität war bereits 2011 aufgehoben worden. Wegen der neuen Verdachtslage war ein weiteres Immunitätsverfahren notwendig geworden.

"Paintball"-Nachwehen

HP Martin und Stadler vor Auslieferung
Ewald Stadler
Hintergrund für die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Wien gegen Stadler sind Aussagen über das Auftauchen der "Paintball"-Fotos von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft geht es dabei um den Verdacht falscher Beweisaussage. Vom österreichischen Nationalrat war die Immunität Stadlers vor seinem Wechsel nach Brüssel bereits im Vorjahr aufgehoben worden. Der mittlerweile im Europaparlament sitzende Stadler und der freiheitliche Abgeordnete Werner Neubauer sollen in einem Medienprozess unterschiedliche Angaben gemacht haben.

Martin beklagte am Montag erneut, der bereits im Mai 2012 gestellte Antrag auf die erweiterte Immunitätsaufhebung sei im EU-Parlament verschleppt worden, “offensichtlich, um die Sache zu verzögern und mir möglichst nahe an Wahlterminen als unliebsamen Kritiker zu schaden”. “Ich fordere die schnellstmögliche erweiterte Aufhebung der Immunität, um endlich der unendlichen Rufmord-Kampagne von Martin Ehrenhauser entgegen treten zu können”, erklärte er in einer Aussendung. Die Vorwürfe Ehrenhausers seien “lächerlich und leicht widerlegbar”.

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