Grüne fragen nach Lieblingsstellung

Grüne fragen nach Lieblingsstellung
Nach der Eingetragenen Partnerschaft fordern die Grünen Andersrum die volle Gleichstellung.

Die Grünen bringen sich derzeit täglich ins Gespräch - so scheint es. Nach dem Bravo-Heft mit Öko-Touch, genannt "Eva", vom Dienstag machen am Mittwoch die Grünen Andersrum mit einem Video auf sich aufmerksam.

Es handelt sich dabei um die Wahlkampfkampagne der Grünen Andersrum im Vorfeld der Nationalratswahl unter dem Motto: „Unsere Lieblingsstellung: Die Gleichstellung!“ Sie treten für die Rechte von Lesben, Schwulen und Transgender Personen - kurz LGBT - ein. Mit den expliziten Aufnahmen wollen sie auf Angriffe ihrer politischen Gegner reagieren. "Sie moralisieren, sexualisieren und werten ab, sie definieren verschiedengeschlechtliche Beziehungen als höherwertig. Genau das wollen wir mit dieser Kampagne auch aufdecken und Klartext reden: Denn ganz egal, wie wer mit wem in welcher Stellung gerne spielt: Die Gleichstellung ist die Basis, nicht was man lieber hat oder was man ablehnt," steht dazu auf ihrer Homepage.

Auf Twitter wird das Video natürlich auch zum Teil mit einem Augenzwinkern kommentiert:

Grüne fragen nach Lieblingsstellung
APAHER12 - 20022009 - WIEN - OESTERREICH: ZU APA TEXT II - Marco Schreuder Landtagsabgeordneter (Gruene Wien) praesentiert am Freitag, 20. Februar 2009, die Aktion UNHEILBAR-BAR in Wien. APA-FOTO: HERBERT NEUBAUER
Bundesrat Marco Schreuder, Co-Sprecher der Grünen Andersrum: "Es war, ist und bleibt absurd, dass die Politik in Fragen der Familienplanung, Liebe, Sexualität und Erotik immer noch einer Form - nämlich der verschiedengeschlechtlichen - mehr Rechte gibt, gleichgeschlechtliche Paare jedoch diskriminiert und dadurch abwertet. Genau das wollen wir ändern. Deswegen kommunizieren wir das in diesem Wahlkampf deutlich."

Gefragt nach den wichtigsten politischen Zielen der Grünen Andersrum, bezog Marco Schreuder KURIER.at gegenüber bereits im Sommer via Mail Stellung:

"1. Die Ehe für alle öffnen, und somit auch gleichgeschlechtlichen Paaren den Zugang ermöglichen und zeitgleich die Eingetragene Partnerschaft in ein modernes Rechtsinstitut auch für heterosexuelle Paare umwandeln.
2. Das Antidiskriminierungsrecht für alle gleich anpassen, denn es gibt in Österreich unterschiedlichen Diskriminierungsschutz. Bei der Verweigerung von Dienstleistungen und Gütern kann man sich etwa rechtlich wehren, wenn man aufgrund der Herkunft diskriminiert wird, nicht jedoch aufgrund der sexuellen Orientierung.
3. Aufklärungsmaßnahmen und Hilfe an Schulen und für Lehrer und Lehrerinnen, denn leider ist die Suizidgefahr unter Jugendlichen im Coming-out, sowie Mobbing und Bullying-Erfahrungen immer noch besorgniserregend hoch, wie viele Studien belegen."

Entrümpelung notwendig

Die Eingetragene Partnerschaft für Homosexuelle war ein großer Schritt, kann aber nicht das Ende sein. Viele politische Aktivisten fordern neben der Ehe für alle, vor allem eine grundsätzliche Modernisierung des Ehegesetzes. Das Thema hat das Potential alle zu erreichen auch jenseits der lesbisch-schwule und Transgender-Community. Unter anderem die Grünen fordern schon lange eine moderne Ehe-Definition. Eine Modernisierung würde eine Öffnung für Homosexuelle, Bisexuelle und Transgender Personen bedeuten, nebenbei wäre eine Entstaubung des Eherechts auch für heterosexuelle Paare interessant.

Auch die Jungen Grünen machen dieser Tage mit einem Video auf sich aufmerksam. Unter dem Motto "I love my vagina!" nehmen sie den Kampf gegen Rollenklischees und "für ein selbstbestimmtes Leben" auf.

In dem Video präsentieren Aktivistinnen ihre Forderungen:

- eine Reform des Sexualkundeunterrichts

- ein Ende aller Rollenklischees

- gratis Verhütungsmittel

- kostenlose Abtreibungsmöglichkeiten

- Schluss mit Sexismus und sexueller Belästigung

- gleicher Lohn für gleiche Arbeit

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