FP-Mandatar demonstrierte mit Neonazi Küssel

Sickl bei einer Identitären-Demo
Heinrich Sickl, der am Donnerstag für die FPÖ in den Grazer Gemeinderat einziehen soll, hat in den 1990ern mit dem verurteilten Rechtsextremisten an einer Demo teilgenommen. Das belegen Ermittlungsakten.

Die Causa um Heinrich Sickl, einen FPÖ-Funktionär mit Nähe zu den Identitären, der am Donnerstag im Grazer Gemeinderat als Abgeordneter angelobt werden soll (mehr dazu hier), ist um eine Facette reicher: Wie Ermittlungsakten aus dem Jahr 1991 belegen, war Sickl - damals 17-jährig - bei Demonstrationen dabei, die der später verurteilte Holocaust-Leugner Gottfried Küssel anführte. Das belegen Ermittlungsakten. Gottfried Küssel sitzt derzeit eine neunjährige Haftstrafe wegen Wiederbetätigung ab. Er gilt als Schlüsselfigur der österreichischen und deutschen Neonaziszene.

NS-Lied gesungen

Etwa 20 "militant gekleidete Jugendliche" waren es, die 1991 vor dem Landesgericht Graz aufmarschierten und dort gemeinsam mit Küssel das NS-Lied "Es zittern die morschen Knochen" gesungen haben, heißt es im Akt. Mit dabei: Heinrich Sickl. Grund der Demonstration war die Inhaftierung von Franz Radl, der am Grazer Landesgericht wegen Wiederbetätigung in U-Haft saß.

FP-Mandatar demonstrierte mit Neonazi Küssel

Küssel wurde wiederholt wegen seiner rechtsextremen Aktivitäten verurteilt: Für seine Führerschaft der „Volkstreuen außerparlamentarischen Opposition“ (VAPO) bekam elf Jahre Freiheitsstrafe, 2011 wurde er erneut im Zusammenhang mit der rechtsextremen Homepage Alpen-Donau.info festgenommen und zu sieben Jahren und neun Monaten verurteilt.

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