Düringer an Peter Pilz: "Falls du Interesse hast…"

Düringer an Peter Pilz: "Falls du Interesse hast…"
Der Kabarettist rät dem Grünen davon ab, mit einer eigenen Liste bei der Nationalratswahl zu kandidieren. Pilz könne doch auch Düringers Polit-Projekt Gilt unterstützen.

Roland Düringer will das politische System umkrempeln, wenn nicht sogar über den Haufen werfen. Den Ungültig- und Nicht-Wählern will er eine Stimme verleihen. Dafür hat er das Polit-Projekt Gilt ins Leben gerufen. Die Liste für die kommende Nationalratswahl sei der "Spiegel, in dem sich das Establishment vor sich selbst graust; die Faust im Gesicht der politischen Bequemlichkeit; die Abrissbirne, die den Systemmissbrauch zum Einsturz bringt."

Angebot an Peter Pilz

Aber so einfach ist das alles nicht. Für sein Experiment benötigt der Kabarettist tatkräftige Unterstützung. Nachdem sich bereits mehr als 1000 Interessierte für Gilt beworben haben, will Düringer offenbar mit einem bekannten Politiker gemeinsame Sache machen: Peter Pilz, der zumindest nicht mehr für die Grünen kandidieren wird.

"Hallo, lieber Peter Pilz. Ich weiß nicht, ob du dich erinnern kannst, aber wir sind uns schon ein paar Mal über den Weg gerannt, im Fitnessstudio in der Neustiftgasse", sagt Düringer in einem am Donnerstag veröffentlichten Facebook-Video. Der Kabarettist habe gehört, dass der grüne Aufdecker die "Nase voll hat von der Parteienpolitik" und schlägt vor, dass sich Pilz bei Düringers "Initiative für alle Unzufriedenen in diesem Land" beteiligen soll. Es sei nämlich nicht notwendig, mit einer eigenen Liste anzutreten, "die gibt es eh schon" – Liste Gilt eben (Interview mit Roland Düringer).

"Was halt nicht geht... einen Nationalratssitz für dich im Speziellen gibt es nicht. Du bist ja Berufspolitiker und wir nehmen keine Berufspolitiker, sondern nur Leute von den Straße", erklärt der 53-Jährige. Aber Pilz könnte dabei helfen, Werbung zu machen, Unterstützungserklärungen zu sammeln und den Leuten zu erklären, worum es bei Gilt eigentlich geht.

Nicht ohne Hürde

Düringer legt Pilz aber eine Hürde in den Weg. Denn wenn der langjährige Politiker nur beabsichtige, der eigenen Partei eines auszuwischen, "dann vergiss es". Gilt sei nämlich nicht für "kleine Racheaktionen" gedacht. Man wolle etwas verändern, über eine andere Politik nachdenken. "Stell’ dir vor, wenn es keine Parteien mehr geben würde, wenn Leute mitbestimmen könnten. Das ginge ja heutzutage. Es gibt sowas wie EDV", fasst Düringer die Elektronische Datenverarbeitung zusammen.

Falls Pilz also Interesse hätte, könne er mitmachen. Man habe zwar kein Geld, aber im Gegensatz zu einer möglichen Liste Peter Pilz schon Strukturen. "Vielleicht sehen wir uns ja wieder irgendwo", sagt der Künstler, "im Fitnessstudio wahrscheinlich nicht mehr. Wobei - ab und zu bin ich noch in einem Fitnessstudio. Ich arbeite dort jetzt nebenbei als Gewicht... Na, war Spaß."

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