FPÖ: Haimbuchner mit 97,4% in seiner Funktion bestätigt

FP-Parteichef Manfred Haimbuchner beim Landesparteitag der FPÖ Oberösterreich
Die oberösterreichische FPÖ hielt in Linz ihren Landesparteitag ab. Mit Strache, aber ohne Hofer.

Der oberösterreichische FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner ist beim Landesparteitag am Samstag im Linzer Design Center mit 97,4 Prozent der Delegiertenstimmen in dieser Funktion bestätigt worden.

2013 hatte Haimbuchner, der seit Herbst Landeshauptmannstellvertreter in einer schwarz-blauen Koalition ist, 97,3 Prozent bekommen. 467 Delegierten waren stimmberechtigt.

War der Parteitag 2013 vom Wundenlecken nach Wahlschlappen in Kärnten und Niederösterreich geprägt, so steht er diesmal unter dem Eindruck eines blauen Erfolgs bei der oö. Landtagswahl im Herbst, wo die Freiheitlichen ihren Stimmenanteil auf gut 30 Prozent verdoppelt haben und seither drei Regierungsmitglieder in einer schwarz-blauen Koalition stellen.

Dementsprechend war man sichtbar um eine staatstragende Ausstrahlung bemüht: Nach einer klassisch-modernen Tanzeinlage marschierte die Parteispitze samt Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache und Landesparteichef Haimbuchner ein, beide im dunklen Anzug, ohne "HC"-Rufe, weniger Dezibel bei der Musik, ausgefeilte Bühnengrafik - Gediegenheit statt Bierzelt.

Für Strache geht's in Richtung Neuwahlen

Bei dieser Gelegenheit hat Parteichef Heinz-Christian Strache einmal mehr den Kanzleranspruch gestellt: "Wenn diese Regierung unfähig ist - und sie ist unfähig -, dann geht der Weg in Richtung Neuwahlen." Und wenn die FPÖ stärkste Kraft werde, sei auch klar, dass sie den Kanzler stellen werde.

Die Bundesregierung habe Gesetze gebrochen, indem sie über eine Million Menschen hereingelassen habe, kritisierte Strache. Kanzler Werner Faymann (SPÖ) sei der "Schlepper der Republik". "90 Prozent jener Menschen, die seit letztem Sommer rechtswidrig nach Österreich gekommen sind, sind keine Flüchtlinge im Sinne der Genfer Konvention gewesen." Sie seien vielmehr aus sicheren Drittländern gekommen und hätten in ihre Wunschdestination reisen wollen, so der FPÖ-Chef.

"Zum Rapport beim Hofer"

"Ja, wir wollen weiter Geschichte schreiben, ja, wir haben den Anspruch, stärkste Kraft zu werden, und ja, wir werden das auch schaffen", so Strache. Auch was die Bundespräsidentschaftskandidatur Norbert Hofers angeht, gab er sich sehr optimistisch: Er sei überzeugt, dass Hofer, wenn er in die Stichwahl komme, "der erste nicht-rote und nicht-schwarze Präsident wird" und als "Schutzherr Österreichs" u.a. auch darauf schauen werde, dass das Bundesheer "endlich wieder das Rüstzeug bekommt", das es brauche. Und er, Strache, freue sich schon, "wenn ich im schönsten Sonntagsanzug, den ich habe, zum Rapport zum Hofer gehe".

Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer kam übrigens nicht nach Linz. Er richtete den Delegierten via Videobotschaft aus, dass er gerne hier wäre, aber der enge Terminkalender im Wahlkampf das nicht zulasse.

Kommentare