FP-Jugend: Barbusig gegen "Genderwahn"

FP-Jugend: Barbusig gegen "Genderwahn"
"Ich brauche keinen Bart" - sagt die junge Frau auf einem FPÖ-Flyer. Kleidung hat sie auch nicht.

Die FPÖ und ihr Frauenbild hat von jeher für Diskussionen gesorgt, gerne wird in der Partei vom "Genderwahn" geredet, um der fortschreitenden Emanzipation der Frau entgegenzuhalten. Zuletzt brachte erneut die Debatte um die "großen Töchter" in der Bundeshymne das blaue Blut zum Kochen, davor der Bart von Conchita Wurst.

Das Thema greifen die Freiheitlichen auch jetzt wieder auf, zumindest der Ring Freiheitlicher Jugend im Burgenland. Die Jugendorganisation bewirbt ihre neue Kampagne auf einem Flyer, der eine nackte junge Frau zeigt. "Lass dich nicht linken. Echte Frauen sehen so aus", verlautet das Motto. Das Model auf dem Flugblatt verbirgt ihre Brüste hinter ihren verschränkten Armen. "Ich brauche keine Bart um erfolgreich zu sein" steht daneben. Auf der Rückseite sieht man dieselbe junge Frau, eingehüllt in eine RFJ-Fahne.

In der Erklärung, die am 30. Juni auf die Homepage des RFJ kam, wird ebenfalls dem "Gender-Wahnsinn" das Wort geredet, Es gebe ein "neues absurdes Frauenbild". Man sorge sich um die Entwicklung der Gesellschaft. Und unmissverständlich stellt de RFJ dar: "Frauen haben weder einen Bart, noch einen Penis! Frauen brauchen kein Binnen-I. Frauen brauchen keine Quoten".

Wiederholung

Die Freiheitlichen werben offenbar gerne mit nackten oder leicht bekleideten Damen: Zuletzt hatten die Blauen Arbeitnehmer in Niederösterreich im Vorfeld der AK-Wahl mit einem Sujet geworben, das eine junge Frau in Unterwäsche zeigte. Sie trug einen Bauarbeiterhelm und bearbeitete mit Hammer und Meißel eine Wand. "Der Hammer in der Kammer", lautete der Slogan im vergangenen April. Man wolle "keine Feministin mit Dauerschwafelei", sondern "Frauen welche sich ihrer Natürlichkeit bewusst sind", hieß es damals. Die Freiheitlichen Arbeitnehmer hatten aber der Vollständigkeit halber in ihrem Wahlkampf auch die weiblichen Wähler im Blick und warben auch mit einem männlichen Model.

Ebenso wie damals ließen auch dieses Mal die Reaktionen nicht lange auf sich warten: Auf Twitter waren die Stellungnahmen zur neuen Kampagne eindeutig. "Heute: Kollektives Gebet für die Freiheitliche Jugend: Herr, lass es Hirn regnen" schrieb etwa Kommunikationsexperte Rudolf Fußi. ZiB-Moderator Armin Wolf meinte: "Hat ja ein ziemlich fortschrittliches Frauenbild, die FPÖ-Jugend."

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