Zahl der Asylanträge um mehr als die Hälfte gesunken

Zahl der Asylanträge um mehr als die Hälfte gesunken
Die meisten Asylanträge kommen von syrischen Staatsbürgern, fast 90 Prozent von ihnen erhalten einen positiven Bescheid.

Die Zahl der Asylanträge ist weiter rückläufig. Im ersten Quartal 2017 beantragten 6.480 Flüchtlinge Asyl in Österreich. Das ist ein Rückgang um 55 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2016, als 14.400 Menschen hierzulande Schutz suchten. Das Innenministerium hat die vorläufigen Antragszahlen am Freitag auf seiner Webseite veröffentlicht.

Die meisten Anträge stellten syrische Staatsbürger, zwischen Jänner und März waren es 1.908. Zweitstärkstes Herkunftsland ist Afghanistan mit 1.133 Asylanträgen, gefolgt von Nigeria (445) und Russland (420). 62 Prozent der Antragsteller waren männlich, 38 Prozent weiblich. 575 Anträge stammten von unbegleiteten minderjährigen Asylwerbern.

Bei Syrern fast 90 Prozent positiv

Bei den Syrern wurden heuer bisher 88,5 Prozent der Asylverfahren rechtskräftig positiv entschieden. Bei anderen Nationalitäten sind die Anerkennungschancen deutlich geringer. Bei Afghanen wurden nur 28 Prozent der Ansuchen gewährt, allerdings erhalten relativ viele von ihnen subsidiären Schutz. De facto keine Chance auf Asyl haben Menschen auf Nigeria, nur 1,5 Prozent von ihnen erhielten einen positiven Bescheid.

Insgesamt gab es bis Ende März 8.356 rechtskräftige Asylentscheidungen, 4.882 davon wurden positiv beschieden. In 1.615 weiteren Fällen wurde subsidiärer Schutz gewährt und 225 Mal ein humanitärer Aufenthaltstitel verliehen.

Zahl der Asylanträge um mehr als die Hälfte gesunken
Eingebrachte Asylanträge im Jänner, Februar und März, jeweils 2016 und 2017 - Säulengrafik; Anerkennungsrate im 1. Quartal 2017 nach Herkunftsländern - Tortengrafiken GRAFIK 0403-17, 88 x 90 mm

Nach der Flüchtlingswelle 2015 sind die Asylstatistiken derzeit rückläufig. Rechnet man die Antragszahlen aus den ersten drei Monaten auf das ganze Jahr hoch, so sind heuer knapp 26.000 Asylanträge zu erwarten. Zum Vergleich: 2012 hatte das Innenministerium 17.413 Anträge gezählt, 2007 waren es gar nur 11.921.

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