Österreichische Soldaten sollen Schlepperschiffe entern

Flüchtlinge versuchen über das Mittelmeer vor allem nach Griechenland oder Italien zu zu gelangen.
Bis zu 30 Soldaten könnten beim EU-Mittelmeereinsatz ab Herbst im Einsatz sein.

Der Ministerrat hat am Dienstag die Verlängerung zweier Bundesheer-Auslandseinsätze bis Ende 2017 beschlossen. Bei beiden wird die Beteiligung erweitert, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Während in Afghanistan Trainer in der Gebirgsausbildung zum Einsatz kommen, wird im Mittelmeer sogar das Jagdkommando tätig. Die Spezialeinsatzkräfte sollen als "Boarding Team" verdächtige Schiffe entern.

Beide Einsätze seien vor dem Hintergrund zu sehen, dass man einen Beitrag zu mehr Stabilität in den Hauptherkunftsländern der aktuellen Migrationsbewegung leisten wolle, hieß es im Ministerium

Einsatz im Mittelmeer

Bis zu 30 österreichische Soldaten können beim UN-mandatierten EU-Mittelmeereinsatz "Eunavfor Mediterranean Sophia" ab Herbst im Einsatz sein (derzeitiger Rahmen: zehn Soldaten, de facto sind es im Moment acht Stabsoffiziere). Dabei soll ein "Boarding Team" mit rund 15 Soldaten für die Kontrolle und Durchsuchung verdächtiger Schiffe sorgen.

Der Einsatz erfolgt von Hubschraubern und Booten aus und werde vom Jagdkommando seit Jahren trainiert, wie man im Verteidigungsministerium betont. Bei der Mission geht es um die Bekämpfung von Menschenschmuggels- und Menschenhandelsnetzwerken, die Rettung von Flüchtlingen aus Seenot, Schleuserbekämpfung, die Durchsetzungs des UN-Waffenembargos gegen Libyen und die Ausbildung der libyschen Marine und Küstenwache.

Mehr Soldaten nach Afghanistan

Bei der "Resolute Support Mission" (Einsatz der NATO in Afghanistan, durch UN-Sicherheitsratsresolution "begrüßt") stockt Österreich den Rahmen von zehn auf 20 Soldaten auf. In Zusammenarbeit mit der deutschen Bundeswehr kommen Trainer in der Gebirgsausbildung im Norden des Landes zum Einsatz. Bisher waren hier neun Stabsoffiziere bzw. Berater vor Ort.

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