Leitl: "Müssen Migration zu unserem Vorteil nutzen"

"Wir als Wirtschaft arbeiten an Konzeptionen", sagt Leitl.
Nach Pensionierung der Babyboomer sei rasche Integration der Flüchlinge gefordert, so der WKO-Chef.

Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl hat rasch Gespräche zwischen der Bundesregierung, den Sozialpartnern und Experten zur Integration von Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt gefordert. Nach der Pensionierung der Babyboomer "müssen wir die Migration zu unserem Vorteil nutzen", sagte Leitl am Dienstag im Gespräch mit der APA. Dies sei möglich, müsse aber vorbereitet werden.

"Wir als Wirtschaft arbeiten an Konzeptionen", sagte Leitl. Es sei wichtig, den Flüchtlingen nicht nur Unterkunft zu geben, sondern auch ihre Qualifikation zu eruieren und zu ergänzen, sprachlich und fachlich. Die Migranten müssten dort eingesetzt werden, wo sie gebraucht werden, dann würden sie dem Land auch Steuern und Abgaben bringen. Dies baut dann auch Ängste in der Bevölkerung ab.

"Die Welt verändert sich dramatisch. Wir müssen uns in dieser veränderten Welt neu orientieren."

Leitl berichtete von der jüngsten Tagung der globalen Kammernplattform Global Chamber Platform (GCP), deren Präsident er ist und die sich auch mit der Migration befasst hat. Nationale Alleingänge "wären der falsche Weg", warnte Leitl. "Die Welt verändert sich dramatisch. Wir müssen uns in dieser veränderten Welt neu orientieren."

Auf Europa sieht Leitl gewaltige Herausforderungen zukommen. So lebten allein in Afrika 700 Millionen Menschen, die jünger als 25 Jahre sind. "Wir müssen Lebensperspektiven in ihre Heimat bringen, sonst suchen sie ihre Lebensperspektiven außerhalb ihrer Heimat."

Zentral Verantwortlicher

In der EU-Kommission sollte es einen zentral Verantwortlichen für die Migration geben, so wie in der Außenpolitik, forderte Leitl. Dann könnten Entscheidungen auch schneller zustande kommen.

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