Faymann: "Land hat menschliches Gesicht gezeigt"
Die Angelobung von rund 1360 Rekruten am Nationalfeiertag am Heldenplatz ist am Montag erwartungsgemäß im Zeichen der aktuellen Flüchtlingskrise gestanden. Der Umgang mit dieser Flüchtlingsbewegung "ist für Europa zur Nagelprobe geworden", ob die europäische Solidarität nur "eine leere Formel" sei oder nicht, betonte Bundeskanzler Werner Faymann in seiner Rede.
Frieden schaffen nur am Verhandlungstisch
Gerade auch hinsichtlich der aktuellen Kriegs- und Krisenereignisse solle man sich öfter darauf besinnen, dass Frieden schaffen und dauerhaften Frieden sichern nur am Verhandlungstisch möglich sei, erklärte Faymann. Nach einer internationalen Wirtschaftskrise "hat uns die Flüchtlingskrise in Europa voll erfasst". Die Ursachen lägen in wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten und im Versagen, Konflikte weltweit friedlich zu lösen, meinte der Kanzler.
"Friedensprojekt von historischer Bedeutung"
Auch Verteidigungsminister Gerald Klug würdigte die EU als "Friedensprojekt von historischer Bedeutung". Aus den Krisenregionen flüchteten seit Monaten abertausende Menschen, um Zuflucht in Europa und auch in Österreich zu finden. Das Bundesheer leiste seinen Beitrag, um diese Flüchtlingskrise zu bewältigen – mit Unterkünften, Verpflegung oder Transport. Im sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz stünden mittlerweile rund 1450 Soldaten und er habe sich selbst ein Bild davon gemacht, wie "professionell und umsichtig" sie ihre Aufträge "zur Zufriedenheit aller" erfüllten, meinte Klug abermals entgegen jeder Kritik. "Auf unser Bundesheer ist Verlass." Man habe auch noch Kapazitäten, um aufzustocken, wenn das Innenministerium grünes Licht gebe.
Fischer wippte ein letztes Mal im Takt
Bundespräsident Heinz Fischer, der ein letztes Mal als Oberbefehlshaber mit den Schuhspitzen zu den dargebotenen Märschen im Takt wippte, erinnerte in seinem Beitrag an den Geburtstag des Verfassungsgesetzes über die österreichische Neutralität, die sich über sechs Jahrzehnte hinweg "eindrucksvoll bewährt" habe.
Das Staatsoberhaupt ging aber ebenfalls kurz auf die aktuelle Situation ein: In diesen Tagen sei das Bundesheer "eine Stütze für eine Politik, die schwierig ist, die aber von einem demokratischen, humangesinnten Staat geleistet werden muss", betonte Fischer. Man könne sich auf das österreichische Bundesheer verlassen.
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