Familienbeihilfe: Mehr Geld für Kinder in der Schweiz

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Die Familienbeihilfe für Eltern, deren Kinder in der Schweiz, in Norwegen, Schweden, Dänemark oder Luxemburg leben,soll erhöht werden.

Die geplante Indexierung der Familienbeihilfe für im Ausland lebende Kinder bringt nicht nur Kürzungen, sondern für manche auch eine Erhöhung der Sozialleistung. Eltern, deren Kinder etwa in der Schweiz, in Norwegen, Schweden, Dänemark oder Luxemburg leben, dürfen sich - sofern die von der Regierung geplante Regelung EU-rechtlich überhaupt hält - über teils deutlich mehr Geld freuen.

Wie aus dem Gesetzesentwurf hervorgeht, rechnet die Regierung mit Mehrkosten von 118.598 Euro. Ein Großteil (77.000 Euro) davon wird an in der Schweiz lebende Kinder gehen, rund 7.000 Euro für Kinder in Dänemark, 3.600 Euro für Kinder in den Niederlanden und 3.100 Euro für Kinder in Norwegen. Laut einer parlamentarischen Anfragebeantwortung bezogen im Jahr 2016 52 in der Schweiz lebende Kinder die volle Familienbeihilfe, in Dänemark und Schweden waren es jeweils neun, in den Niederlanden 34 und in Norwegen nur drei. Diese Angaben beziehen sich nur auf die volle Familienbeihilfe und die darauf entfallenden Kinderabsetzbeträge.

Differenzzahlungen nicht erfasst

Für wie viele Kinder Differenzzahlungen und die darauf entfallenden Kinderabsetzbeträge bezahlt werden, ist nicht erfasst. Die Statistik unterscheidet in Kinder, für die die volle Familienbeihilfe gezahlt wurde (wenn z.B. die Familie im Ausland lebt, der Vater in Österreich arbeitet und die Mutter nicht arbeitet) und solche, für die es eine Differenzzahlung auf das österreichische Niveau gab (z.B. Familie im Ausland, Vater arbeitet in Österreich, Mutter arbeitet im Heimatland). In beiden Fällen steht zusätzlich der volle österreichische Kinderabsetzbetrag zu.

Laut Familienministerium wurden 2016 in Summe 273 Millionen Euro Familienbeihilfe für 132.000 in EU- und EWR-Staaten lebende Kinder ausgezahlt. Die geplante Indexierung, die für in ärmeren osteuropäischen Staaten lebende Kinder eine Kürzung bedeuten wird, soll dem österreichischen Staat 114 Millionen Euro einsparen. Das sind 2,6 Prozent der 4,4 Mrd. Euro, die jährlich an Familienbeihilfe und Kinderabsetzbetrag ausgeschüttet werden.

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