Ewald Stadler unterstützt Pegida

Ewald Stadler
Der FPÖ/BZÖ/REKOS-Politiker wird Rechtsbeistand - und holt gegen Strache aus.

Es gibt ihn noch, und er scheint unverändert kampfeslustig: Ewald Stadler, einst FPÖ-, dann BZÖ-, schließlich Reformkonservativer (REKOS) hat eine neue Aufgabe gefunden: Er will die islamfeindliche Pegida-Bewegung ("Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes") unterstützen. In einem Gespräch mit der Journalisten-Plattform fischundfleisch.at beklagen Sprecher von Pegida-Wien, die nicht namentlich genannt werden wollen, dass sie kriminalisiert würden und ersuchen Stadler um Unterstützung, die dieser auch zusagt. "Daher brauchen wir Sie dringend als Rechtsbeistand, rund um die Vorgehensweise unserer Bewegung, und wenn Sie es für denkbar halten, wäre es auch schön, Sie als Redner in Deutschland präsentieren zu können", appellieren die Pegida-Sprecher. Stadler erklärt dazu: "Ja, natürlich, ich unterstütze Sie da sehr gerne, auch in Deutschland, wenn erwünscht."

Gleichzeitig übte Stadler in diesem Zusammenhang heftige Kritik an FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und an der katholischen Kirche.

Stadler rät Pegida, sich nicht von der FPÖ vereinnahmen zu lassen und sagt über den Strache wörtlich: "Strache ist meiner Meinung nach einer der dümmsten Menschen, die politisch in diesem Land tätig sind." In der FPÖ wollte man das auf Anfrage der APA vorerst nicht kommentieren. Stadler hat sich schon vor längerem mit Strache überworfen und ist im Vorjahr im Zusammenhang mit den sogenannten "Wehrsport"-Fotos von Strache wegen Nötigung und falscher Zeugenaussage nicht rechtskräftig zu 14 Monaten bedingter Haft verurteilt worden.

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl hat prompt in einer Aussendung die Beschimpfung als einen "erneuten Anfall emotionaler Inkontinenz eines offenbar gleich mehrfach politisch Traumatisierten" bezeichnet.

Pegida OÖ distanziert sich

Nicht alle bei der Pegida freuen sich nun aber über den wortgewaltigen Neuzugang: Die Gruppe in Oberösterreich hat sich am Freitag gegenüber der APA schnell von Unterstützung durch Stadler distanziert. "Er setzt sich bei uns nicht ins Boot", man wolle sich parteipolitisch nicht vereinnahmen lassen, stellte ein Sprecher klar. Er wollte vorerst ebenfalls anonym bleiben, ist aber nach eigenen Angaben der Veranstalter der Kundgebung am 21. Februar in Linz.

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