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Politik Inland

"Er ist stinksauer": Strache ortet "dreckige Verleumdungen"

Causa Jenewein: Der ehemalige FPÖ-Chef Strache geht davon aus, dass er Opfer eines "Rufmord-Netzwerks" wurde.

08/09/2022, 12:45 PM

Ex-Vizekanzler und -FPÖ-Parteiobmann Heinz-Christian geht davon aus, dass er Opfer eines "Rufmord-Netzwerks" wurde. Hintergrund: die Affäre um Ex-FPÖ-Abgeordneten Hans-Jörg Jenewein. Am Donnerstag trat Jenewein aus der FPÖ aus. Er soll hinter einer anonymen Anzeige gegen ehemalige Parteikollegen stecken – darunter Landesparteichef Dominik Nepp, Ex-Vizebürgermeister Johann Gudenus und eben Strache. Den Anzeige-Entwurf entdeckte die Staatsanwaltschaft im September 2021 bei einer Hausdurchsuchung bei Jenewein. Grund der Hausdurchsuchung: Jenewein soll vertrauliche Informationen mit dem Ex-BVT-Beamten Egisto Ott ausgetauscht haben, auch von Geldflüssen ist die Rede.

Jedenfalls galt Jenewein als enger Vertrauter von FPÖ-Parteichef Herbert Kickl, weshalb FPÖ-Parteikollegen nun vermuten, dass auch Kickl zumindest von der Anzeige wusste. Kickl dementierte das vehement und leugnete sogar ein Naheverhältnis zu Jenewein. In einem Facebook-Posting am Samstag beschrieb er Jenewein als "einen von vielen Mitarbeitern", ohne ihn namentlich zu erwähnen. In der Nacht auf Sonntag folgte die Tragödie: ein mutmaßlicher Suizidversuch Jeneweins, der sich allerdings außer Lebensgefahr befindet.

Strache: "Schäbige Verleumdungen"

Strache äußerte nun auf Facebook seinen Ärger über ein angebliches Netzwerk, das ihn seinerzeit als Parteiobmann ins Visier genommen habe: "Welche schäbigen, ehrlosen und dreckigen Verleumdungen (Rufmord!) wurden da seit Jahren noch gezielt von vermeintlich Freiheitlichen gegen Freiheitliche und ihren ehemaligen Obmann lanciert?", fragte er seine Fangemeinde. Die Antworten von Straches hartgesottenen Anhängern fallen dementsprechend emotional aus. "Der Feind kommt von hinten", heißt es etwa. Oder: "Unglaublich, was man Ihnen angetan hat!" Kickl müsse seinen Hut nehmen.

Strache, der beim Bundespräsidentschaftswahlkampf übrigens FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz unterstützt, legte später nach. Strache schreibt über Strache: "Er ist stinksauer – jetzt, wo er weiß, wer hinter vielen der anonymen Anzeigen gegen ihn und seine Ehefrau Philippa steckt: HC Strache sieht in den geleakten Anzeigen auf dem PC von Hans-Jörg Jenewein ein Rufmord-Netzwerk."

Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Kontakte: suizid-praevention.gv.at

Wer Suizid-Gedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken. Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge in Österreich kostenlos unter der Rufnummer 142.

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