"Elitenpartner": ÖVP empört über Satire-Website der SPÖ-Jugend

"Elitenpartner": ÖVP empört über Satire-Website der SPÖ-Jugend
Die Junge Generation (JG) möchte mit einer Kampagne auf "potentiellen Amts- und Machtmissbrauch" von ÖVP-Politikern aufmerksam machen.

Die Junge Generation (JG), die politische Interessensvertretung der SPÖ für 18- bis 38-Jährige, möchte "den Scheinwerfer auf potentiellen Amts- und Machtmissbrauch" richten. Deshalb startete sie am Mittwoch ein "Satireprojekt": Eine Website namens "ElitenPartner", in Anspielung auf die Online-Partnervermittlung "ElitePartner". 

Die JG will allerdings keine "Singles mit Niveau" vermitteln, sondern auf die Ermittlungsverfahren gegen ÖVP-Politiker hinweisen. "Sie sind Millionenerbe, Immobilienspekulant oder Großindustrieller? Dann sind Sie bei uns genau richtig", heißt es auf der Website, die in den Farbtönen der türkisen Volkspartei gestaltet ist. Neben Sujets zurückgetretener ÖVP-Regierungspolitiker wie Sebastian Kurz, zieren auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Bundeskanzler Karl Nehammer die Website. Auch ein sarkastisches Imagevideo wurde erstellt.

ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner reagierte prompt via Aussendung. Die SPÖ betreibe "übelstes Dirty-Campaigning" und beweise "einmal mehr ihre Vorliebe für den politischen Schmutzkübel". Hintergrund: Beim Nationalratswahlkampf 2017 betrieb die SPÖ zwei anonyme Fake-Facebook-Seiten gegen den ÖVP-Kandidaten Kurz - und flog damit auf. Vom damaligen SPÖ-Berater Tal Silberstein habe die SPÖ wohl "das notwendige Knowhow" für Elitenpartner, vermutete Sachslehner.

"Vollkommen planlos"

Die JG möchte über die Website und die Social-Media-Kanäle des Projekts regelmäßig Updates über "Machenschaften der ÖVP" posten. "Unser Angebot steht nach wie vor: Wenn Karl Nehammer endlich eingesteht, dass die ÖVP ein Korruptionsproblem, nehmen wir die Seite morgen aus dem Netz", meinte Vorsitzende Claudia O-Brien.

Sachslehner sieht die Website jedenfalls als Indiz, dass die SPÖ "vollkommen planlos durch die Krisen unserer Zeit" irre und sich nicht für die Anliegen der Menschen interessiere. Für "Elitenpartner" zeigte jedenfalls der Regierungspartner der ÖVP reges Interesse. Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) folgt dem Projekt auf Twitter. Finanziert werde das Satireprojekt aus dem Budget der JG, sagt ein Sprecher zum KURIER. 

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