Die Zwei zu den 10 Schlüsselthemen

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Die wichtigsten Zitate der beiden Kontrahenten im Vergleich.

Der Wähler hat das letzte Wort. Hier als Wahlservice noch einmal die Ansichten der Kandidaten zu den Themen, die bewegen.

Amtsverständnis

Van der Bellen: „Eine Partei, die die Zerstörung der EU im Auge hat, ist in meinen Augen nicht geeignet, den Kanzler zu stellen.“ FPÖ-Chef Strache würde er nicht als Kanzler angeloben, wegen „größter Bedenken“, weil die FPÖ das vereinte Europa untergraben wolle.

„Wenn die Regierung laufend Gesetze bricht, dann würde ich sie entlassen“, sagt Hofer. Aber würde er letztlich alleine entscheiden? „Na, wer denn sonst? Der Hustinettenbär wird keine Zeit haben“. Und: „Sie werden sich wundern, was alles möglich ist.“

Europäische Union

Van der Bellen: Österreich soll in der europäischen Staatenfamilie ein verlässlicher Partner bleiben. Österreich hat vom gemeinsamen Europa, vom Wegfall des Stacheldrahts profitiert. Diesen Kurs für Arbeitsplätze und Wohlstand will ich fortsetzen.“

Hofer: „Wenn Österreich nicht Mitglied wäre und beitreten wollte, würde ich mit Nein stimmen.“ – „Bei einer Mitgliedschaft der Türkei wäre ich für einen Austritt. Das ist kein europäisches Land. Ich bin für eine privilegierte Partnerschaft, aber gegen einen Beitritt.“

Asyl und Flüchtlinge

Van der Bellen: „Ich würde die Flüchtlinge nicht ausschließlich als Belastung interpretieren, sondern auch als Chance für Österreich, hier junge, intelligente Arbeitskräfte zu integrieren.“ – „Als Flüchtlingskind habe ich viel von Österreich bekommen.“

Hofer: „Zuwanderung ist wie das Gewürz einer Speise. Im richtigen Maß gut, im Übermaß ein Problem.“ – „Wir sollten das Recht haben zu entscheiden, wer kommen darf und wer nicht. Wer Verbrechen begeht und die Rechte nicht einhält, hat keinen Platz.“

Privates

Van der Bellen: „Ich habe mit meinem ältesten Sohn Nicolai später viele Gespräche darüber geführt, was man als junger Vater alles falsch macht, wenn man keine Lebenserfahrung hat. Denn mit 19 Jahren gilt man zwar als erwachsen, aber eigentlich ist man es nicht.“

Hofer: „Wir haben uns anfangs heimlich getroffen, damit uns niemand sieht (...) Aber ich habe meine Sympathiewerte relativ schnell gesteigert, indem ich meinem Schwiegervater die Reifen wechselte, seine Haare geschnitten und seine Toilette repariert habe.“

Unabhängigkeit

Van der Bellen wollte als „unabhängiger Kandidat mit Unterstützung der Grünen“ gelten. Im letzten Wahlduell meinte er aber, dass am Anfang mit der Betonung seiner Überparteilichkeit vielleicht „ein bisschen übertrieben wurde“.

Hofer: „Schon als Dritter Nationalratspräsident habe ich bewiesen, dass ich sehr wohl überparteilich sein kann. Meine Werthaltungen als Freiheitlicher werde ich aber auch als Bundespräsident nicht ablegen.“

Wirtschaft und Visionen

Van der Bellen: „Ich würde als Bundespräsident fortsetzen, was Heinz Fischer erfolgreich praktiziert hat: Mit vielen Auslandsreisen in Begleitung von Wirtschaftsdelegationen und einem dichten internationalen Netzwerk auf diplomatischem Weg die heimische Export-Wirtschaft stärken.“

Hofer: „Meine Vision für das Land sind eine starke Wirtschaft, eine niedrige Arbeitslosigkeit und Sicherheit – vor allem für Frauen in Großstädten. Dass diese vergewaltigt und erschlagen werden, kann man nicht zulassen.“

Über den Kontrahenten

Van der Bellen: „Sie verstehen nichts von Wirtschaftspolitik.“ – „Es ist eine Richtungsentscheidung zwischen einem kooperativen Stil und einem autoritären Stil.“ – „Sie haben in den letzten Wochen so viel Kreide gefressen, Herr Hofer.“

Hofer: „Liebe Freunde, wir brauchen keinen faschistischen grünen Diktator, den brauchen wir nicht.“ – „Sie sind ein Kandidat der Schickeria, ich bin ein Kandidat der Menschen.“ – „Sie sind immer so untergriffig.“

Neo-Kanzler Kern und Neustart

Van der Bellen: „Es braucht einen inhaltlichen Neustart. Christian Kern hat die wesentlichen Herausforderungen, die hohe Arbeitslosigkeit, Bildungsreformen und die Integration deutlich benannt. Ich hoffe, im Interesse Österreichs, dass der Neustart gelingt.“

Hofer: „Sollte in einem halben Jahr immer noch gestritten werden und sich die Fronten zwischen Rot und Schwarz sogar noch verhärten, würde ich zur Entlassung der Bundesregierung schreiten. Weil das hat doch dann keinen Sinn mehr.“

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