Spargel und Chianti auch für Kern und Strache?

Spargel und Chianti auch für Kern und Strache?
Die Spitzen von SPÖ und FPÖ sollen sich heute im Burgenland treffen. Kein Novum in der Geschichte.

Mitte Juni attestiert Heinz-Christian Strache Neo-Kanzler Christian Kern, noch unverschämter als dessen Vorgänger (Werner Faymann) zu sein. Die Asylobergrenze sei ein „Marketing-Gag“ der Regierung. SPÖ-Chef Kern konterte sogleich und warnte: „Gewalt der Worte kann sich sehr rasch in Gewalt der Taten entwickeln." Der FPÖ-Chef und der rote Regierungschef gingen von Anbeginn an auf Konfrontationskurs. Zumindest öffentlich. Auf Facebook postet Strache zuletzt das Kartellverfahren gegen die ÖBB. Zu sehen ist auf dem Bild der ehemalige ÖBB-Boss: Christian Kern. Eines von vielen Postings, das explizit gegen Kern geht. Inoffiziell scheint sich die Lage gedreht zu haben.

Spargel und Chianti auch für Kern und Strache?
ABD0028_20160615 - WIEN - ÖSTERREICH: Bundeskanzler Christian Kern und FPÖ-Chef Heinz Christian Strache (r.) während einer Nationalratssitzung am Mittwoch, 15. Juni 2016, im Parlament in Wien. - FOTO: APA/HERBERT PFARRHOFER

Sowohl FPÖ als auch SPÖ dementieren das abendliche Treffen im Burgenland zwischen Strache, Kern und Landeshauptmann Niessl mit Proponenten beider Parteien nicht. Ungewöhnlich ist das rot-blaue Pas de deux ebenso nicht. Vielen in Erinnerung: Das Spargel-Essen von Alfred Gusenbauer und Jörg Haider 2003 in der Steiermark sowie der „Chianti-Pakt“ zwischen dem FPÖ-Chef und der Kärntner SPÖ unter Peter Ambrozy 2004.

Spargel und Chianti auch für Kern und Strache?

Vielen in der SPÖ schmeckte das gar nicht. Ebenso wie knapp 20 Jahre zuvor die erste und bis dato einzige SPÖ-FPÖ-Regierung. Bundeskanzler Fred Sinowatz beging 1983 für viele einen Tabubruch. Er koalierte mit den Blauen, machte Norbert Steger zum Vizekanzler. Die kleine Koalition hielt knapp drei Jahre. Wie viele in der SPÖ das Treffen zwischen Christian Kern und Heinz-Christian Strache goutieren, ist ungewiss. Ebenso, wo und worüber die Partei-Chefs genau sprechen werden.

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