Burgenland: SPÖ will ganztägige Schulformen ausbauen

Landeshauptmann Hans Niessl
Bildungsministerin Hammerschmid als Gast bei der SPÖ-Klubklausur in Bad Tatzmannsdorf.

Die SPÖ Burgenland hat am Donnerstag in Bad Tatzmannsdorf ihre zweitägige Klubklausur begonnen, um Arbeitsschwerpunkte der kommenden Monate festzulegen. Ein zentrales Thema bleibt dabei die Bildung. Vorgesehen sei etwa der Ausbau ganztägiger Schulformen. Bis zum Schuljahr 2018/19 stünden dem Land durch eine 15a-Vereinbarung 15,4 Millionen Euro zur Verfügung, so Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ).

Rund 6.000 Schüler befänden sich bereits in der schulischen Tagesbetreuung. Das bedeute eine Betreuungsquote von mehr als 35 Prozent. 141 Pflichtschulen werden bereits ganztägig geführt, damit gebe es im Burgenland die zweithöchste Betreuungsquote nach Wien, stellte Niessl fest.

5-Punkte-Programm

In einem Fünf-Punkte-Programm für den Bildungsbereich bilden neben der Ganztagesbetreuung eine lückenlose Umsetzung der täglichen Turnstunde, die "Digitalisierungsoffensive" an den Schulen, ein neues Bildungsrechtspaket im Landtag und die "größte Schulbauoffensive" der vergangenen Jahrzehnte die Eckpunkte, erläuterten Niessl und SPÖ-Klubobmann Robert Hergovich.

181 von 234 burgenländische Pflichtschulen nehmen schon im ersten Jahr am Projekt der täglichen Turnstunde teil, berichtete der Landeshauptmann. Im Rahmen der Digitalisierung will das Land jährlich eine Million Euro in den Ausbau der Internet-Leitungen und in digitale Angebote investieren.

Bei der Schulbau-Offensive sollen aus Bundes- und Landesmitteln bis 2020 rund 143 Millionen Euro in den Ausbau der Schul- und Betreuungsinfrastruktur investiert werden, so Niessl. Vorhaben im Ausmaß von 98 Millionen Euro seien bereits in Umsetzung, Projekte mit weiteren 44 Millionen seien in Planung.

Im Landtag wolle man im September zwei Gesetzesnovellen beschließen, um den Schul- und Kindergartenbereich zu "optimieren". Dazu würden das Pflichtschulgesetz sowie das Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz novelliert, kündigte Hergovich an.

Gast bei der SPÖ-Klausur war Bildungsministerin Sonja Hammerschmid, die Chancengleichheit für alle Kinder als Ziel nannte. In der Praxis heiße das: "Es muss jedes Kind die Möglichkeit haben, am Nachmittag nachzufragen, wenn es bei der Hausübung etwas nicht versteht oder mit jemandem intensiv zu üben, wenn eine Schulübung ansteht." Mit dem 750-Millionen-Euro-Paket für den Ausbau der Ganztagsschule habe man "einen riesigen Schritt in Richtung Chancengleichheit getan". Die Ganztagsschule solle "zu einem Lebensraum werden, wo die Kinder miteinander spielen, lernen, sich bewegen, musizieren, zeichnen können, in Projekten arbeiten, Ausflüge machen", stellte die Ministerin fest.

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